Haushalt: Gute Aussichten für Grevesmühlens Vereine

Gute Nachrichten für die Einwohner von Grevesmühlen. Die Haushaltskonsolidierung der vergangenen Jahre zeigt Wirkung, die Aussichten sind offenbar auch für das Jahr 2016 gut. „Der Haushalt steht auf gesunden Füßen“, sagt Bürgermeister Jürgen Ditz (parteilos). Während der Sitzung des Vereinsbeirates vor wenigen Tagen erklärte Ditz, dass die freiwillige Förderung der Vereine und Verbände auch für das kommende Jahr „wahrscheinlich ohne Kürzungen auskommen wird“. Rund 62000 Euro stellt Grevesmühlen, die Personalkostenzuschüsse und festen Fördersätze mitgerechnet, pro Jahr zur Verfügung. Grund für den positiven Ausblick sind die leicht gestiegenen Steuereinnahmen. Laut Kämmerin Kristine Lenschow lag die Gewerbesteuereinnahme der Stadt 2014 bei 1,75 Millionen Euro, und damit etwa 367000 Euro unter dem Planansatz. „Für dieses Jahr sieht es deutlich besser aus, wir haben im Haushalt mit zwei Millionen Euro gerechnet, liegen nach dem jetzigen Stand aber bei Einnahmen von rund 2,8 Millionen Euro.“ Doch die Finanzexpertin der Stadt warnt vor allzu großer Euphorie. „Bei der Gewerbesteuer handelt es sich um Vorauszahlungen der Firmen, uns drohen Rückzahlungen, wenn die Steuererklärungen der Unternehmen für uns negativ ausfallen.“ Der Haken dabei: Die Stadt muss nicht nur das vorausgezahlte Geld zurückzahlen, sondern es auch noch mit sechs Prozent verzinsen. „Das kann im Nachhinein ziemlich schmerzhaft werden“, so Kristine Lenschow. Eine zweite Einnahmequelle sind die Anteile aus der Einkommenssteuer. Hier gilt: Je mehr Einwohner Grevesmühlens arbeiten und Steuern einzahlen, umso mehr Einnahmen hat die Stadt. 2014 lagen die Einnahmen bei 2,23 Millionen Euro, für dieses Jahr erwartet die Kämmerei 2,33 Millionen Euro. Also ein Plus von immerhin 100000 Euro. „Was man dabei nicht vergessen darf, ist die Kreisumlage. Von jedem Euro, den wir über die Steuern einnehmen, gehen fast 44 Cent an den Landkreis“, erklärt Kristine Lenschow. Dennoch steht die ehemalige Kreisstadt im Vergleich mit anderen Kommunen gut da. „Die finanzielle Lage ist stabil, wenn die laufenden Kosten nicht aus dem Ruder laufen“, so Jürgen Ditz. „Wenn es eine außerplanmäßige Tariferhöhung geben sollte oder die Energiekosten explodieren, sieht es schon wieder ganz anders aus.“ Mit ein Grund für die gute finanzielle Ausgangsposition ist die Umsetzung des Haushaltssicherungskonzeptes in den vergangenen Jahren. Zwar hat beispielsweise die neue Gebührensatzung für die Sportstätten weit weniger Einnahmengebracht (22000 Euro pro Jahr statt avisierter 80000 Euro). „Aber auch diese Maßnahmen machen Sinn, weil sie zeigen, dass alle ihren Beitrag leisten“, sagt Jürgen Ditz. Deutlich mehr eingebracht habe beispielsweise die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik und die Umsetzung des Personalentwicklungskonzeptes. Um rund 1,1 Millionen Euro hat die Stadt ihre jährlichen Ausgaben herunter- beziehungsweise die Einnahmen raufgeschraubt. „Denn ehrlicherweise muss man auch einräumen, dass wir die Pachtgebühren natürlich auch angehoben haben, was nicht ganz unwichtig ist“, betont Kristine Lenschow. Allein durch die erhöhte Garagenpacht fließen pro Jahr rund 83000 Euro in die Stadtkasse. Die Energieumstellung in den Gebäuden der Stadt bringt ebenfalls knapp 100000 Euro jährlich ein. „Das war ein hartes Stück Arbeit in den vergangenen Jahren“, so Jürgen Ditz. „Aber es hat sich gelohnt. Wenn es keine größeren Katastrophen gibt, dann können wir auch zukünftig unsere Vereine und Verbände unterstützen.“ Michael Prochnow

Grevesmühlen - Haushalt: Gute Aussichten für Grevesmühlens Vereine