Idee für Dassow: Tourismus auf dem Fundament der Vergangenheit

„Ich kann mir auch vorstellen, dass eine Strecke durch den Wald mal als Schiebe-Strecke ausgeschrieben wird“, sagte Angela Radtke und erläuterte: „Danach fährt man wieder, und dann erfährt man beispielsweise, dass die Fischer die Leute früher illegal über den Dassower See gefahren haben — für ein Pfund Butter.“ Auch die Ruinen in Pötenitz und das frühere Zeugamt in Dassow-Vorwerk sollten laut Angela Radtke mit Hinweisschildern versehen werden. „Es handelt sich hier um Funde für die Zukunft, so schrecklich es auch war“, sagte Angela Radtke. Der Ausschussvorsitzende Gerd Matzke findet die Idee gut. Nur: „Es müsste sich jemand finden, der sich dafür interessiert, und außerdem eine Unterstützung da sein, wenn es um die Realisierung geht.“ Felix Gianoli (70) aus Harkensee, der Vorsitzender des Tourismusvereins Dassow „Tor zur Ostsee“ und Hausherr des Gutshauses Harkensee ist, sagte: „Die Gäste, die ich habe, sind bereits super interessiert an dem bisschen, das ich weiß, wie wäre es wohl, wenn sie solche Schilder bekämen?“ Gerd Matzke sagte dazu: „Man kann sowohl geführte Touren machen als auch diese Hinweisschilder anbringen.“ Er fände es zudem sehr aufschlussreich, dass eine Substanz da ist, die man, so Matzke, „weiterkochen kann.“ Felix Gianoli erklärte derweil: „Es gibt leider kein Interesse mehr am Tourismusverein in Dassow. Das Gründungsengagement war immens, aber jetzt, jetzt macht keiner mehr mit.“ Gerd Matzke antwortete: „In den Tourismusverein wurde die Hoffnung gesteckt, dass er sich professionell mit dem Tourismus beschäftigen werde.“ Er erklärte: „Wir haben in Dassow, unterstützt von der Hochschule Wismar, zahlreiche Untersuchungen gehabt, die Aufschluss darüber geben sollten, was man im Tourismus-Segment tun müsse.“ Dann hätte es eine Zeit gegeben, in der man schaute, was man mit den Informationen tun kann. „Die Stadt betreibt keinen Tourismus“, erklärte Matzke, „sie kann allenfalls die bestmöglichsten Voraussetzungen dafür schaffen.“ Angela Radtke hat die Regionale Schule mit Grundschule in Dassow angesprochen, ob sie beispielsweise im Rahmen einer Projektwoche eine Unterführung gestalten würde. Es handelt sich um die Unterführung, durch die der Radweg, der von Pötenitz in Richtung Dassow führt, entlang der Kreisstraße 45 verläuft, und es handelt sich um die Unterführung, die voll von Kritzeleien ist. Dazu habe sie ein Gespräch mit der Schulleiterin Sabine Kurda und einer Kunstlehrerin, sagte Angela Radtke. Sie wolle sich sowohl um Sponsoren kümmern als auch schauen, ob ein solches Projekt von der Kulturförderung des Landkreises unterstützt werden könne. „Ich denke, dass das neu Gestaltete die Jugendlichen davon abhält, das auf die Wände zu malen, was sie derzeit auf die Wände malen“, sagte Angela Radtke. Es gäbe einen Ehrenkodex unter Künstlern. Dana Dolata

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