In der 88. Minute zerplatzt der Traum vom ersten Oberligasieg

Tief enttäuscht fallen die Spieler des FC Schönberg auf den Rasen, einige halten sich die Hände vors Gesicht, andere schlagen auf den Rasen ein. Auch nach sieben Spielen wartet der Oberligaaufsteiger weiter auf den ersten Sieg. Gegen den RSV Waltersdorf reichte es gestern vor heimischem Publikum im Palmberg-Stadion nur zu einem 2:2-Unentschieden. „Das ist verdammt ärgerlich“, sagte ein enttäuschter Torhüter Denis Klaasen, „weil wir wieder so kurz davor waren.“ Bis zur 88. Minute führten die Grün-Weißen mit 2:1, hatten die Partie nach einem 0:1-Rückstand sogar gedreht. Doch am Ende standen sie wieder mit traurigen Gesichtern auf dem Rasen. Das Gegentor, gibt Klaasen unumwunden zu, war nicht „unhaltbar.“ Nach einem Freistoß fliegt der Keeper am Ball vorbei. Das Leder klatscht gegen den Pfosten und von dort in den Fünf-Meter-Raum, wo die Gäste gedanklich schneller waren und den für Schönberg unglücklichen Ausgleich erzielten. „Ich hatte schlechte Sicht durch die Sonne“, ärgert sich Klaasen, der ansonsten ein guter Rückhalt war. Coach Axel Giere saß nach dem Abpfiff mit versteinerte Miene auf der Trainerbank, suchte nach Erklärungen. „Es ist frustrierend, bist wieder dicht dran und belohnst dich nicht.“ Für ihn besonders ärgerlich: nicht der Patzer von Klaasen, sondern, dass seine Mannschaft „den Freistoß zugelassen“ habe, der zum späten Ausgleich führte. „Zum wiederholten Mal schaffen wir es einfach nicht, eine Führung über die Zeit zu bringen.“ Drei Mal lag der FC diese Saison in den letzten zehn Minuten in Führung. Drei Mal reichte es am Ende nicht für drei Punkte. Für Torwart Klaasen liegt das an der noch fehlenden Cleverness. „Wir sind eine relativ junge Mannschaft und dem einen oder anderen fehlt offensichtlich noch die Erfahrung, um so ein Spiel zu gewinnen.“ Letztendlich hätten die Gastgeber das Spiel schon vorher entscheiden müssen. Kolodzik und Steinwarth vergaben in der zweiten Halbzeit leichtfertig oder waren zu eigensinnig. „Die klaren Chancen waren da und wir machen sie einfach nicht“, haderte Axel Giere, der seine Elf für den Kampfgeist lobte. Spielerisch lief aber wenig zusammen. „Wir waren nicht so dominant, wie in den vergangenen Wochen.“ Hoffnung sollte zumindest die Moral machen, denn die stimmte. Nach der Führung durch Sanyang kam der FC noch vor der Pause durch Bastian Henning (44.) zurück und erzielte in der 71. Minute sogar das 2:1 durch Kristof Roennau. Doch in der 88. Minute zerplatzte der Traum vom ersten Oberligasieg. so

Schönberg - In der 88. Minute zerplatzt der Traum vom ersten Oberligasieg