Insel Poel sucht dringend Rettungsschwimmer für den Sommer

Auf der Insel Poel werden Rettungsschwimmer für die Badesaison gesucht. „Der Bedarf besteht bundesweit, aber ganz klar auch auf Poel“, so Janine Kuhnert von der Insel-Kurverwaltung. Für die Zeit vom 22. Mai bis zum 16. Juli gibt es aktuell nur vier Interessenten. Kaum besser sieht es für den Zeitraum vom 28. August bis zum 24. September aus. Momentan stehen drei bis fünf Interessenten auf der Liste. Richtig doll drückt der Schuh mitten in der Hochsaison. Janine Kuhnert: „Innerhalb des Zeitraumes vom 26. Juni bis 16. Juli haben wir noch keine einzige Person in der Besatzung.“ Drei Türme auf Poel: Auf Poel müssen drei Türme bewacht werden: zwei in Timmendorf und einer am Schwarzen Busch. Eine Saison ohne Rettungsschwimmer ist allerdings nicht zu erwarten. „Bisher haben wir rund 40 Freiwillige für die Poeler Station, davon sind etwa 75 Prozent Männer und 25 Prozent Frauen. Unter den Angemeldeten sind zwölf Bundesländer vertreten“, sagt Janine Kuhnert. Nur Hessen, Brandenburg, Bremen und das Saarland fehlen. Hannoveraner vor 25. Jubiläum: Viele Rettungsschwimmer, die auf der Insel die Strände bewachen, sind „Wiederholungstäter“. „Und dieses Jahr haben wir ein Jubiläum: Christian Schäfer aus Hannover dürfte in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum auf Poel als Rettungsschwimmer feiern“, blickt Janine Kuhnert voraus und hofft, dass Corona dann ein Gläschen Sekt oder ein Feierabendbier in gemütlicher Runde zulässt. Untergebracht sind die Rettungsschwimmer im Gemeindebungalow in Timmendorf-Strand. Acht Lifeguards können dort übernachten, wenn nicht gerade Pandemiebedingungen herrschen. Pauschale und Aufwandsentschädigung: Die acht Retter setzen sich aus Wachführer, Wasserretter, Rettungsschwimmer und Bootsführer zusammen. Der tägliche Wachdienst ist von 9 bis 18 Uhr. Die Unterkunft ist frei, es gibt eine Versorgungspauschale und eine Aufwandsentschädigung pro Tag. Diese ist gestaffelt. Der Wachführer bekommt 24,50 Euro, Wasserretter 23 Euro und Rettungsschwimmer 22 Euro pro Tag. Die An- und Abreise werden als ein Tag gerechnet. Lesen Sie auch Insel Poel: Kostenloses WLAN an Stränden schon im Sommer? Poeler Rapsblütenfest wegen Corona abgesagt – Tourismus erst ab Mai? Insel Poel: Neue Rettungstürme für zwei Strände Wer sich bewirbt, muss einige Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählt die Verpflichtung zum Dienst an mindestens 14 aufeinander folgenden Tagen. In der Vor- und Nachsaison sind nach Absprache auch sieben Tage möglich. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre, bei einigen Wasserrettungsstationen sind es 18 Jahre. Und es ist ein Nachweis für die Einsatzfähigkeit laut Prüfungsordnung für den Wasserrettungsdienst der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft erforderlich. Alternativ sei auch das Rettungsschwimmabzeichen in Silber (nicht älter als zwei Jahre) möglich. „Die jeweilige Prüfung muss vor Anreise an die Küste erfolgt sein“, so Janine Kuhnert. Regelung zu Reisekosten: Die Reisekostenregelungen sind in den drei Küstenbundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern einheitlich. In der Vor- und Nachsaison werden bei mindestens sieben aufeinander folgenden Tagen Rettungsdienst 100 Prozent der Fahrtkosten übernommen. In der Hauptsaison – 1. Juli bis 31. August – gilt diese Regelung bei mindestens 14 Tagen. Nachfragen zur Anreise mit der Bahn, mit dem Fernbus oder mit dem Auto sind bei der Kurverwaltung möglich. Fahrten mit dem eigenen PKW auf der Insel von der Unterkunft zum Wachturm werden mit 25 Cent pro Kilometer vergütet. Corona hinterlässt Spuren: Bedingt durch die Pandemie liegt die in den zurückliegenden Monaten ausgebildete Zahl an Rettungsschwimmern bei gerade mal 50 Prozent der Vorjahre. Es könnte also bundesweit an Rettungsschwimmernachwuchs mangeln. „Auch wenn es bis zur Badesaison noch etwas hin ist und uns Corona im Moment noch nicht an entspannte Ferien und volle Strände denken lässt, so befinden wir uns gerade in der Vorbereitung auf die kommende Saison und sind mitten in der Hochplanungsphase für den Einsatz unserer Rettungsschwimmer an unseren Stränden“, so Janine Kuhnert. Zu den Planungen zählt auch eine neue und etwa doppelt so große Hauptwache für den Strand in Timmendorf. Im Idealfall soll der Rettungsturm im Sommer stehen. Auch am Schwarzen Busch soll es einen neuen Rettungsturm geben. Kurverwaltung Insel Poel: Telefon 038425-20347 oder kurverwaltung@insel-poel.de oder www.insel-poel.de Von Heiko Hoffmann