Klütz will Gäste gebührend empfangen

2014 soll das Corps de Logis, das Haupthaus von Schloss Bothmer, für Besucher wieder geöffnet werden. Bis dahin müssen Parkplätze ausgebaut werden: Parkplätze, die ins Bild passen und auch Anklang bei den Besuchern finden. So ist es von der Stadt Klütz und dem Land Mecklenburg-Vorpommern vorgesehen, das seit 2008 im Besitz von Park und Schloss ist und nach gescheiterter Privatisierung auch die Sanierung des barocken Ensembles übernommen hat. Drei Parkplätze soll es insgesamt geben: Einer befindet sich bereits an der zum Schloss führenden Allee. Er gehört der Stadt, spült mittels Parkuhr wichtigen Einnahmen in die Gemeindekasse. Der zweite, ebenfalls der Stadt gehörende Parkplatz wird von den Klützern „Schotterplatz“ genannt. Er befindet sich am Beginn der Schloßstraße und ist das Areal, das der Stadt am nächsten liegt. Auch die Fläche zwischen der Schloß- und der Umgehungsstraße eingangs Klütz‘ aus Richtung Grevesmühlen kommend wurde schon als Parkplatz genutzt. Sie gehört dem Land. Vom „Schotterplatz“ aus führte vor Jahren auch eine Brücke über den Wallgraben. Angelika Palm regte während der Stadtvertretersitzung Montagabend an, dieser wieder zur Auferstehung zu verhelfen. Steffen Siefert, Projektleiter beim Amt für Bau und Liegenschaften des Landes und verantwortlich für die Sanierung des Schlosses, informierte darüber, dass dieses Thema bereits beim Land diskutiert wurde. „Aus Gründen des Erlebnisses, das Besucher haben, die das Schloss über den Ehrenhof betreten, und auch aus Gründen der Sicherheit ist es nicht wünschenswert, diese Brücke wiederzubeleben“, sagte er. Auch nannte er einige Zahlen und Fakten spätere Besucherströme betreffend. Die Kalkulationen seien, so betonte der Projektleiter, sehr niedrig angesetzt. Hier wäre definitiv noch Luft nach oben. Insgesamt sollen es etwa 120 000 Besucher werden, die im Jahr den Weg nach Bothmer finden. Allein 40 000 davon würden durch das Museum angezogen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer würde laut Kalkulation pro Besucher etwa zwei Stunden betragen. Etwa 210 Besuchstage soll es jährlich geben. „Es ist angestrebt, dass auch mal zwei Veranstaltungen an einem Tag stattfinden“, sagte Steffen Siefert. So könnte parallel ein Event im Haupthaus und ein mit Jazzmusik untermalter Brunch im Gastrobereich stattfinden. An verschiedenen Stellen auf dem Schloss-Areal soll auf die Möglichkeiten hingewiesen werden, die Klütz Besuchern bietet. „Und wenn die Stadt auch nicht an einem Tag erkundet wird, dann vielleicht am nächsten“, bemerkte Siefert. Im Schloss-Shop, in dem es regionale Produkte geben soll, könnte zum Beispiel auf das Literaturhaus „Uwe Johnson“ hingewiesen werden. Siefert sprach außerdem ein Wegenetz an, das Straßen bis hin nach Stellshagen miteinbezieht. Es wären seiner Meinung nach oft Menschen im fortgeschrittenen Alter, die solche Wegenetze in hohem Maße nutzen würden. „Sie sind meistens zu zweit unterwegs und haben ihre Räder auf dem Auto“, sagte Steffen Siefert: „Und damit fahren sie auch mal einen ganzen Tag herum.“ Angelika Palm sprach aus, dass sie es als wichtig empfindet, dass die Parkplätze nicht als Betonwüste erlebt werden. Steffen Siefert: „Wir sind nicht daran interessiert, den Park und die Allee nett zu machen und daneben Betonflächen zu haben.“ Die Parkplätze sollen keinen Bruch zum Schloss darstellen, sondern vielmehr auf das Schloss einstimmen. Auch sollen Autos und Busse möglichst wenig zu sehen sein. Mit etwa drei Bus-Stellplätzen sei laut Siefert auf dem „Schotterplatz“ zu rechnen. Aus der Stadtvertretersitzung Der Ausbau der Straße „Neuer Weg“, die sich zwischen Schloßstraße und DRK-Kita „Schloßspatzen“ befindet, ist für Klütz die letzte Infrastrukturmaßnahme über die Stadtsanierung. Die Straße wird dafür zweigeteilt. Ein erster Abschnitt geht bis zum Ende des Kirchgrundstückes und ist Sanierungsgebiet. Ein zweiter Teil befindet sich außerhalb des Sanierungsgebietes und wird die Stadt etwa 30 000 Euro mehr kosten, als erwartet. Teuer wird der Stadt das Salz werden, das sich im Kies unter dem Asphalt befindet. Erhöhte Chloritwerte wurden gefunden. Zum Bauvorhaben gab es bereits zwei Ausschreibungen. Die zweite fand statt, weil die ersten Angebote über dem für Klütz finanziell Machbaren lagen. Das beste Angebot lag etwa 30 000 über dem, was die Stadt einplante. Und um eben diese 30 000 Euro liegt auch das beste Angebot der zweiten Ausschreibung höher. Am 30. März endet die Zuschlagsfrist. Auf der Sitzung der Stadtvertretung wurde am Montag beschlossen, die etwa 30 000 Euro zu zahlen. Hätte man sich anders entschieden, wäre die Maßnahme eingestellt worden. Dana Dolata

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