Klützer Winkel: Bio-Landpartie zu Kräutern, Käse und Kälbern

Mehr als 1000 Landwirtschaftsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern sind biozertifiziert. 54 dieser Betriebe sowie ökologisch arbeitende Bäckereien, Käsereien, Mostereien, Röstereien, Imkereien, Mühlen, Fleischereien und Brennereien öffnen an diesem Wochenende ihre Tore für Besucher. Sechs Betriebe in Nordwestmecklenburg: Einer von sechs Teilnehmern der Bio-Landpartie des BUND im Landkreis Nordwestmecklenburg ist der Hof Hoher Schönberg in Hohen Schönberg bei Klütz. Dort wird am Sonnabend, 19. September von 11 bis 18 Uhr ein Hoffest gefeiert. Dabei können die Gäste auch Tiere auf der Weide besuchen. Dort sonnen sich regelmäßig elf Ferkel, die eine der beiden Angler Sattelschwein-Sauen vor drei Wochen zur Welt brachte. Schweine leben auf der Weide: Muttersau Lotte und die Ferkel, eine zweite Sau und der Eber haben auf der Weide jeweils abgetrennte Bereiche und eine Schutzhütte. „Wir öffnen den Zaun aber auch immer wieder und sie können die gesamten 2,5 Hektar Weide nutzen“, sagt Jörg Altmann, der den Biohof vor 21 Jahren aufgebaut hat und inzwischen mit 18 Mitstreitern bewirtschaftet. „Damit haben sie Bewegung und können fressen, was hier wächst.“ Zusätzlich bekommen die Tiere eigene Feldfrüchte und die Presskuchen der hofeigenen Ölmühle. Kalb Elmar grast neben Mutter und Großmutter: Direkt neben den Schweinen teilen sich Kalb Elmar sowie seine Mutter, die Jersey-Kuh Elli und deren Mutter eine weitere Weidefläche. „Die Geburt am 10. August war spannend“, sagt Jörg Altmann. Wir haben es spät abends bemerkt und waren dann mit auf der Weide und haben die Geburt begleitet, bis Elmar das erste Mal getrunken hatte.“ Auch das sei Teil der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft auf dem Biohof. Hygienekonzept für Hoffest: Für das Hoffest bei der Bio-Landpartie hat das Team ein aufwendiges Hygienekonzept erarbeitet. „Das ist auch alles mit dem Gesundheitsamt abgesprochen. Unter anderem werden wir überall eine Wegeführung vorgeben“, sagt Altmann. Trotz Corona wird den Gästen viel geboten. So können in einer Kinderwerkstatt unter anderem Haselruten geschnitzt werden. „Die Kinder haben schon Schnecken für ein Rennen gesammelt“, kündigt Altmann an. Selber Kartoffeln sammeln: Es werden Treckerfahrten zum Kartoffelacker angeboten, wo Besucher selber Kartoffeln sammeln können. Die Rohkost-Ölmühle ist in Betrieb und es gibt Beratung zur gesundheitlichen Ernährung mit den Ölen. „Gerade jetzt, in dieser Pandemie-Zeit, in der immer mehr Menschen Wert auf ein gutes Immunsystem legen, können unsere hochwertigen Öle hervorragend unterstützen“, sagt Jörg Altmann. Ziegenhof 3-Käse-Hoch von Katrin Räbel, Grüner Weg 12, 23942 Tankenhagen, Tel.: 038826 – 86544, E-Mail: ziegenkaesekatrin@gmail.com Opas Bauernhof von Ina Genzer, Dassower Straße 26, 23942 Neuenhagen, Tel.: 038827-304, E-Mail: opasbauernhof@freenet.de Imkerei Steffen Schimmel, Waldweg 2, 23942 Kalkhorst, Tel.: (03 88 27) 8 83 68 Hof Hoher Schönberg, Kalkhorster Straße 37, 23948 Hohen Schönberg, Tel.: 03 88 27 - 88 82 33 oder -34, www.hofhoherschoenberg.de Bioland-Gärtnerei Stellshagen, Lindenstr. 1, 23948 Stellshagen, Tel.: 038825 44-0, www.gutshaus-stellshagen.de Brandtgrün von Kristin Brandt, An der Kirche 6, 23936 Börzow, Tel.: 0 38 81/ 71 57 30, www.brandtgruen.de Weitere Betriebe, die an der Bio-Landpartie in MV teilnehmen, sind in einem Flyer auf der Seite des BUND aufgelistet. Mit hausgemachten Köstlichkeiten werden die Besucher versorgt. Ein gegrilltes Span-Schwein stammt aus der eigenen Zucht, die Kartoffeln für den Salat vom eigenen Feld und der Kräuterquark ist mit Milch von Kuh Elli hergestellt. Auch Kaffee und verschiedene Kuchen werden angeboten. Von 13 bis 16 Uhr spielen außerdem „Reuters Fritzen“ humorvolle Musik. Käse von 15 Ziegen: Um Milch, beziehungsweise um Käse geht es bei Katrin Räbel in Dassows Ortsteil Tankenhagen. Seit 1999 hält die gebürtige Allgäuerin dort Ziegen und stellt aus deren Milch Käse her. „Ich biete eine Käseverkostung an, wir machen Hofführungen und die Gäste können die Ziegen besuchen“, sagt Katrin Rädel, deren Hofladen den Namen „Drei-Käse-Hoch“ trägt. Wie macht man Sauerkraut? Ina Genzer und ihr Bruder betreiben ihren Bio-Bauernhof in Neuenhagen so, wie es schon ihr Großvater getan hat. deshalb heißt er auch Opas Bio-Bauernhof. Dazu passend zeigt Ina Genzer den Besuchern am 19. September unter anderem, wie Sauerkraut gemacht wird. „Außerdem bieten wir Hof- und Feldführungen an und unser Hofladen ist geöffnet“, sagt Ina Genzer. Selbstversorger mit Bienen, Pferden und Rindern: Steffen und Lina Schimmel präsentieren ihre Imkerei und den Selbstversorgerhof in Kalkhorst. Dort wird zunächst der Betrieb vorgestellt. Um 10 und um 15 Uhr wird mit Arbeitspferden moderne Pferde-Technik in der Grünlandbewirtschaftung vorgeführt. Um 14 Uhr gibt es noch einen Spaziergang zur Angus-Mutterkuh-Herde. Außerdem werden Honig und andere Imkereiprodukte verkauft. Gärtnerei für Biohotel: Das Hotel Gutshaus Stellshagen öffnet am 19. September seine Bio-Gärtnerei. Um 10.30 Uhr wird eine Führung durch den Kräutergarten angeboten, um 12 Uhr beginnt eine Führung durch den Obst- und Gemüsegarten. Um 13 Uhr gibt es einen Workshop vom Apfel zum Saft und um 14 Uhr gibt es noch eine Führung durch den Duftgarten. Angeboten wird Apfelkuchen mit Streuseln aus der eigenen Biobackstube und der Hofladen ist geöffnet. Für ein vegetarisches Mittagsbuffet müssen sich Gäste unter 038825/440 anmelden. Kräuter und Blumen in Börzow: In ihrer Biogärtnerei Brandtgrün in Börzow bietet Kristin Brandt individuelle Führungen an. Das Gartencafé, der Hofladen und die Kräutergärtnerei sind geöffnet, vielfältiges Angebot aus eigener Produktion. Dazu gehören frische Wildkräuter, essbare und farbenfrohe Stauden sowie Insekten verwöhnende Blumen und Gehölze. Lesen Sie auch Bastorf: Bio-Gemüsehof startet Herbsternte Verliebt bei „Bauer sucht Frau“: Corona stellt Mecklenburger auf harte Probe Auch Bauern ohne Biosiegel wollen Natur schützen Start-up „Lebendiger Landbau“ – eine Mecklenburger Erfolgsgeschichte Von Malte Behnk