Lockdown: So dürfen Kinder in Grevesmühlen trainieren

Gerade in Zeiten von Corona und in dem Hin und Her von politischen Entscheidungen brauchen Kinder und Jugendliche Struktur – einen Alltag mit Schule und Freizeitbeschäftigungen. Deshalb lag es den Sportvereinen in Grevesmühlen fern, mit dem von der Bundesregierung beschlossenen leichten Lockdown auch das Training erneut komplett runterzufahren, wie es im Frühjahr der Fall war. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre dürfen weiterhin Sport treiben – allerdings unter strengen Voraussetzungen. „Nach der Entscheidung der Landesregierung, dass Kinder und Jugendliche trainieren dürfen, haben wir es letztlich den Trainern überlassen, wie sie es handhaben“, erläutert Daniel Voigt, Vorsitzender des SV Blau-Weiß Grevesmühlen. Ähnlich ist es bei den Fußballvereinen Grevesmühlener FC und Einheit Grevesmühlen. Deshalb öffnet die Stadt als Eigentümer sowohl die Sportanlage am Tannenberg als auch die Sport- und Mehrzweckhalle im Ploggenseering. Und das wird auch rege angenommen. Turner und Akrobaten setzen Training aus: Beim Verein Blau-Weiß Grevesmühlen gibt es in den Abteilungen Leichtathletik, Voltigieren, Tischtennis und Badminton Angebote für Kinder und Jugendliche. „Die Turner und Akrobaten haben entschieden, das Training zunächst auszusetzen“, berichtet Daniel Voigt. Die Leichtathleten waren am vergangenen Donnerstag noch im Freien, dürfen ab kommender Woche aber auch wieder in die Halle am Gymnasium. Dafür müssen sie sich im Schulsekretariat anmelden. „Die Sporthalle in Damshagen, die wir auch zum Teil nutzen, ist bisher noch gesperrt“, gibt Daniel Voigt bekannt. Die Tischtenniskellen werden in der Mehrzweckhalle geschwungen, die Abteilung Badminton trainiert ebenfalls in der Halle am Gymnasium. Die Eltern dürfen ihre Kinder allerdings nicht zum Training begleiten. Es ist ihnen nicht gestattet, die Sporthallen zu betreten und den Sportplatz am Tannenberg anzufahren. Bis maximal zur Einfahrt der Anlage in Höhe der Tennisplätze beziehungsweise bis zu den Parkflächen parallel zur Schweriner Landstraße dürfen sie vorfahren. „Dort müssen die Kinder rausgelassen und später wieder abgeholt werden“, betont Daniel Voigt. Hier macht die Stadt Grevesmühlen von ihrem Hausrecht Gebrauch. Für die Kinder seien die persönlichen, sozialen Kontakte sehr wichtig, meint der Vereinsvorsitzende. „So lange das Training noch möglich ist, werden es viele auch nutzen“, glaubt er. Allerdings bezweifelt er, dass der Lockdown am 30. November beendet sein wird. „Anhand der aktuellen Zahlen würde ich eher sagen, dass sich die Regeln noch einmal verschärfen werden.“ Die Mitgliederversammlung des Vereins am 18. Dezember wird nach derzeitigem Stand stattfinden. Umgezogen zum Training: Auf dem Sportplatz am Tannenberg ist das Sportlerheim geschlossen. Deshalb müssen die Fußballer bereits umgezogen zum Training kommen. „Außerdem führen wir Listen, wer dabei war“, sagt Ali Cengiz, Trainer bei Einheit Grevesmühlen. So lange es geht, werde der Ball draußen rollen. „Ich hoffe, dass die Saison nicht vorzeitig abgebrochen wird“, sagt er. Allerdings wäre er dafür, anstehende Punktspiele bis Februar abzusagen. „Training ja, Punktespiele nein“, meint er. „Auch im Erwachsenenbereich.“ Ärgerlich ist der Lockdown vor allem für seinen Sohn Peet Cengiz. Der Fünftklässler sollte im November bei einem Sichtungstraining des FC Hansa Rostock teilnehmen. Das wird nun auf unbestimmte Zeit verschoben. Hallentraining: Erlaubnis der Eltern einholen: Dass sie weiterhin trainieren dürfen, freut auch die Fußballer des Grevesmühlener FC. „Die Eltern dürfen nicht mit zum Platz und wir halten uns an alle Hygienemaßnahmen“, erläutert GFC-Präsident Klaus Welzer. Nur so habe das Ordnungsamt das Training gestattet. „Meine E-Jugend hat bereits unter diesen Bedingungen trainiert und die Eltern haben vollstes Verständnis. Die Kinder freuen sich, dass sie überhaupt Sport in ihrer Freizeit treiben dürfen“, so Welzer. Die jüngsten Fußballer des Vereins haben die Möglichkeit, in der Halle zu trainieren. „In diesem Fall holen wir uns aber erst die Erlaubnis der Eltern ein, ob sie das überhaupt möchten. Danach entscheiden wir darüber“, blickt Klaus Welzer voraus. Lesen Sie auch: Wotenitz: So feiert Gartenbau Wiencke die Adventszeit Steigende Corona-Zahlen: DRK eröffnet neues Abstrichzentrum in Grevesmühlen Gastronom aus Roxin protestiert gegen erneute Schließung seines Cafés Verein Tätowierte gegen Krebs spendet 10 000 Euro für Hospiz in Bernstorf Von Jana Franke