Mehr Service im Schönberger Land

Warum sind der Jugendclub und die Bücherei in Schönberg seit zweieinhalb Jahren mehr schlecht als recht in einer Baracke in der Feldstraße untergebracht? Auf diese Frage fanden Schönberger Stadtvertreter unlängst rasch eine Antwort. Weil das Amt Schönberger Land mit Plänen und Kostenvergleichen für eine endgültige Unterbringung in der Amtsstraße nicht vorankommt, argumentierten Kommunalpolitiker und fügten verständnisvoll hinzu, das liege daran, dass die Verwaltung in der zuständigen Abteilung unterbesetzt sei – was sich nun nach einem einstimmigen Beschluss des Amtsausschusses jedoch ändern wird. Nach der Entscheidung von Bürgermeistern, Stadt- und Gemeindevertretern werden weitere Stellen geschaffen. Damit werden die Personalkosten von derzeit 2750000 Euro um 500000 Euro pro Jahr steigen. Für die zehn amtsangehörigen Kommunen mit insgesamt 18500 Einwohnern wird die Verwaltung also teurer. Trotzdem stimmten alle Mitglieder des Amtsausschusses dafür, neue Stellen zu schaffen und die zusätzlichen Personalkosten in den Haushaltsplan für 2018 einzustellen. Warum? Der Schönberger Bürgermeister Lutz Götze (SPD-Fraktion) sagt aus seiner Sicht: „Damit wird dann gewährleistet, dass die Abarbeitung der Fälle zügiger erfolgen kann, sich Wartezeiten deutlich verkürzen und auch Fördermittel mehr als bisher eingeworben werden können.“ Aber auch der Service für Bürger und die Arbeitsbedingungen von Beschäftigten des Amtes sollen sich verbessern. So könnten beispielsweise im Einwohnermeldeamt die Bürger schneller bedient werden, nachdem dort die Zahl der Stellen von derzeit 2,75 auf vier gestiegen ist. Grundlage der Entscheidung des Amtsausschusses ist eine Organisationsuntersuchung der Schneider & Zajontz Consult GmbH, an der auch der Personalrat beteiligt wurde. Ein Ziel: Organisationsabläufe und Organisationsstrukturen im Amt optimieren. Auch sollte der Personalbedarf ermittelt werden. Das Ergebnis: Während die Verwaltung mit ihren Vollzeit- und Teilzeitstellen derzeit auf 39,28 Vollzeitäquivalente kommt, liegt der Bedarf bei 49,82 Vollzeitäquivalenten – ergibt einen zusätzlichen Personalbedarf von rund 10,5 Vollzeitäquivalenten, der bisher auch in Überlastungsanzeigen von Mitarbeitern deutlich wurde. Durch das Anheben von Teilzeit- auf Vollzeitstellen und die Rückkehr von Mitarbeitern aus der Elternzeit kann der Bedarf für neue Stellen auf rund 6,5 verringert werden. Gesucht werden nach Frank Lehmanns Auskunft neue Mitarbeiter für die Bereiche Feuerwehr, Hochbau, Tiefbau, Kalkulation, Wasser- und Bodenverband sowie Telefon, Postdienst und Empfang – sobald der Haushaltsplan und der Stellenplan des Amtes für 2018 genehmigt sind, was voraussichtlich Anfang kommenden Jahres passieren wird. „Wer Interesse hat, kann sich initiativ jetzt schon bewerben“, erklärt Frank Lehmann. Er nennt eine Ursache für den zusätzlichen Personalbedarf: „Wir sind einwohnermäßig am Wachsen.“ Gliedern wird sich die Verwaltung künftig in vier Fachbereiche an zwei Standorten: „zentrale Dienste“ und „Finanzverwaltung/Kämmerei“ im ehemaligen Rathaus am Schönberger Markt sowie „Ordnung und Soziales“ und „Bauen und Gemeindeentwicklung“ im Amtsgebäude in der Dassower Straße. Jürgen Lenz

Schönberg - Mehr Service im Schönberger Land