Menzendorfer Seestraße wird ausgebaut

Die Bauarbeiten in der Menzendorfer Seestraße sollen am 13. August beginnen. Diese Nachricht des Gemeindeoberhauptes hörte am Dienstag während der konstituierenden Sitzung der neu gewählten Gemeindevertreter allerdings weiter keiner außer den Gremiumsmitgliedern selbst. Kein Einwohner nahm Notiz von der Veranstaltung. Bürgermeisterin Anke Goerke (Anwohner-Interessengemeinschaft Menzendorf) allerdings war sich während einer anschließenden Stippvisite in der Seestraße, die zum Menzendorfer See führt, sicher, dass die Nachricht über den baldigen Baubeginn sich schnell verbreiten würde. Die 54-Jährige erzählte auch, dass den Anwohnern nicht nur die zu erwartenden Ausbaubeiträge Sorgen machten, sie befürchteten außerdem, bald eine Rennstrecke vor der Haustür zu haben. Doch inzwischen habe sich die Aufregung gelegt, überwiege die Freude. „Da, die mehrere Zentimeter Höhenunterschied zwischen den einzelnen Betonplatten bergen Gefahren“, erklärte die Bürgermeisterin und verwies damit nur auf ein Manko von vielen. Herausragende Gullideckel, unter denen sich die Kontrollschächte für das zentrale Schmutzwassernetz befinden, gelten ebenso als Stolperfallen und niemand will zu Ende denken, was passieren könnte, wenn ein Auto zu dicht an die stark zur Häuserseite abfallende Wegbegrenzung fahren würde. Viele Stellen sind schon herausgebrochen. Ortsunkundigen ist bei Dunkelheit eine Fahrt auf dieser auch noch unbeleuchteten Straße also wenig angeraten. Damit aber soll Schluss sein noch in diesem Jahr. Ein Ende der Bauarbeiten ist bereits für den 30. Oktober angekündigt. Dann wird die 209 Meter lange Seestraße auf einer Breite von 3,5 Metern ausgebaut sein und auch eine Wendeanlage haben. Gepflastert wird mit Betonsteinen. In einer Natursteinrinne kann sich das Oberflächenwasser seinen Weg bis zu den Einläufen der Regenentwässerung suchen. Einen Bürgersteig gibt es nicht. Gundela Frehse vom Bauamt der Amtsverwaltung Schönberger Land erklärt auf Anfrage, dass die Anliegerstraße als sogenannte Mischverkehrsfläche ausgewiesen ist. Schotterrasen-Stellflächen sollen sich Blickrichtung See links der Straße dann hinziehen, dort wo jetzt die Autos quer zur Fahrbahn parken. Dort noch stehende Unterstände zum Beispiel müssten von den Anwohnern entfernt werden. „Aber das ist bekannt“, betont Gundela Frehse. Die Bürgermeisterin freute sich, dass damit dann bald ein Missstand beseitigt ist und zeigte auch auf einen großen Haufen Bauholz. „Das wird hier dann alles schön aussehen.“ „Die Fahrbahn soll so tief wie irgend möglich angelegt werden“, erklärt Gundela Frehse weiter. Damit soll der Höhenunterschied zu Hausgrundstücken minimiert werden. Die bereits in der Erde liegende Schmutzwasserleitung allerdings setze da Grenzen. Der Zweckverband ist bei den Arbeiten ebenfalls mit im Boot, es wird eine neue Trinkwasserleitung verlegt. Für eine Orientierungsbeleuchtung auf dem Streckenabschnitt sollen drei Lampen sorgen. Zu den Kosten will sich Gundela Frehse aus taktischen Gründen nicht äußern. Die Ausschreibung der Arbeiten nämlich läuft noch bis zum 29. Juli. Diese Zahlen aber nennt sie: Der Gemeinde liegt ein Förderbescheid des Landes in Höhe von 114 220 Euro vor. Gefördert werden 65 Prozent der Bruttokosten. So günstig werde man nicht mehr bauen können, da sind sich Anke Goerke und Gundela Frehse angesichts der zu erwartenden künftigen Förderpolitik sicher. „Eine Förde- rung in dieser Höhe wird später nicht mehr zu bekommen sein.“ Gundela Frehse, Bauamt Schönberger Land Cornelia Roxin

Menzendorf - Menzendorfer Seestraße wird ausgebaut