Mit Arschbomben in die Partynacht: Feiern am Strand

Auch ein kleines Unwetter konnte die etwa 300 feierwütigen Grevesmühlener in der Nacht von Sonnabend zu Sonntag nicht davon abhalten, sich am Strand des Ploggensees der Diskomusik hinzugeben und auch den einen oder anderen Sprung ins kühle Nass zu absolvieren. „Bei uns hier kam gar nicht so viel runter. Ein paar Tropfen und etwas Wind“, erklärte Veranstalter Sascha Bartel die Minuten kurz vor Mitternacht, als eine Unwetterfront weite Teile Mecklenburg-Vorpommerns für einige Zeit lahm legte. Doch in Grevesmühlen war davon nicht viel zu merken. Die Gäste trauten sich dennoch erst früh am Morgen das erste Mal vor die Boxen der DJ-Tribüne, um zum Rhythmus von Oldies, Schlagern, Techno oder House zu tanzen. „Die Leute kommen immer später hier an und brauchen etwas Anlaufzeit, ehe es wirklich los geht“, sagte Sascha Bartel. Um dieses Phänomen wissen auch die DJs.„Leider dauert es immer länger, bis die Besucher mit dem Tanzen anfangen. Erst wenn die richtige Pegelgrenze erreicht ist, geht es los. Da muss man schon entspannt sein, wenn um Mitternacht noch immer keiner tanzt“, erzählte DJ Dirk Nehring. Trotzdem freue er sich jedes Jahr auf die Beachparty, denn damit könne Grevesmühlen wieder etwas Besonderes präsentieren. Zum mittlerweile vierten Mal wurde zu der Beachparty an den Ploggensee geladen. „Das ist immer ein Höhepunkt im Jahr, wäre aber ohne die Unterstützung des Freibadvereins gar nicht möglich“, erklärte Bartel. Denn jener stellte nicht nur die Fläche am Strand zur Verfügung, sondern mit Norbert Poschadel auch einen Rettungsschwimmer und Bademeister. „Es ist zwar noch nie etwas passiert, aber das ist Pflicht“, erzählte Norbert Poschadel, der die Szene inzwischen schon ganz gut kennt. So würden die Partygänger eigentlich erst dann ins Wasser gehen, wenn sie genügend Alkohol getrunken hätten. „Kurioserweise ziehen sie sich dann am Strand aus, gehen baden und lassen sich dann ihre Wasser ins Wasser werfen, um sich anzuziehen“, beobachtete Poschadel. Den Sinn dessen, verstand er zwar nicht, passte aber wegen des Alkoholpegels um so genauer auf, dass nichts passierte. „Bisher hatten wir immer Glück“, sagte er. Am frühen Sonntagmorgen wollten es Klaus Dextor und Poschadels Sohn Daniel (20) dennoch genau wissen und sprangen übermütig ins Wasser. „Das macht doch Spaß, Party pur“, sagte der bereits 62-jährige Klaus Dextor. Er ist im Freibadverein für die Wassertreter verantwortlich und freue sich jedes Jahr auf die Beachparty. „Das macht Spaß — was will man mehr bei diesem Wetter“, sagte er gut gelaunt. Einige Zeit später tanzte er dann auch noch zur Musik der DJs Dirk Nehring, Sebastian Buchholz und Sven-Ole Anders. „Hier passt alles heute Abend“, lautete Dextors Fazit. Maik Freitag

Grevesmühlen - Mit Arschbomben in die Partynacht: Feiern am Strand