Mit der Sonde über den Spielplatz

Es ist ein ungewöhnliches Angebot, mit dem sich dieser Tage die Gemeinden im Klützer Winkel beschäftigen. Gordon Cornelius aus Christinenfeld bei Klütz will den Boden der Spielplätze des Amtsgebietes mit einem Metalldetektor nach Müll durchsuchen. Eine entsprechende Beschlussvorlage liegt in den nächsten Tagen auf den Tischen der Gemeindevertretungen Damshagen, Kalkhorst, Hohenkirchen, Boltenhagen sowie der Stadtvertretung Klütz. Der Bauausschuss der Gemeinde Damshagen hat dem Anliegen am Dienstagabend mehrheitlich zugestimmt, der Bauausschuss der Gemeinde Hohenkirchen votierte einstimmig dafür. „Es geht uns explizit darum, nur die Spielplätze abzusuchen und diese dadurch sicherer zu machen“, sagt Gordon Cornelius auf OZ-Anfrage. Er und seine Frau wollen sich auf die Suche machen, sofern die Gemeinden dem Antrag zugestimmt haben. Nähere Angaben wollte Gordon Cornelius persönlich im Vorfeld noch nicht machen. Aus den Beschlussvorlagen geht aber hervor, dass er bereits einiges gefunden hat. „Neben einiger Münzen fanden wir leider auch diverse Kronkorken mit Glasabbruchstücken behaftet sowie als erschreckendsten Fund auf einem Kinderspielplatz eine Axt, welche sich nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche befand“, schreibt Cornelius. Mit dem Sondengehen wolle er die Spielplätze im Amtsgebiet sicherer machen. Kosten würde das die Gemeinden nichts. Cornelius verzichtet auf finanzielle Gegenleistungen. Er wolle damit nur sein Hobby mit dem Nützlichen verbinden. Geregelt werden soll außerdem, dass Funde mit einem Wert von mehr als zehn Euro ans Fundbüro übergeben werden. Sollten gefährliche militärische Funde auftreten, werde sofort die Polizei beziehungsweise der Kampfmittelräumdienst informiert. Den einfachen Müll werde er entsorgen. Bei den Gemeinden kommt das Angebot offenbar gut an. „Er war bei uns bereits am Strand tätig. Es ist schon vernünftig, die Spielplätze abzusuchen“, sagt Gabriele Gottschalk, Vorsitzende des Bauausschusses der Gemeinde Hohenkirchen. Willi Heidmann, Vorsitzender des Bauausschusses der Gemeinde Damshagen, hätte jedoch gerne eine Einschränkung nur auf Spielplätze gehabt, die es so explizit in dem Beschluss nicht gab. „Es gibt ja auch noch andere Gemeindeflächen“, sagte er. Doch der Ausschuss stimmte nicht für seinen Vorschlag. Friedhöfe, das stellt Gordon Cornelius von sich aus klar, seien ohnehin ausgenommen. „Es ist schon wichtig, so etwas zu machen, man weiß ja nie, was sich alles im Boden befindet, vielleicht noch aus der Landwirtschaft aus früheren Zeiten“, sagte dazu auch Damshagens Bürgermeisterin Mandy Krüger. Man weiß ja nie, was sich so alles im Boden befindet.“ Damshagens Bürgermeisterin Mandy Krüger Robert Niemeyer

Damshagen - Mit der Sonde über den Spielplatz