Neue Zimmer für kleine Patienten im Klinikum

Größer, heller, moderner und ganz auf die Bedürfnisse der kleinen Patienten ausgerichtet: Der erste Bauabschnitt der Pädiatrie wurde nach mehr als einem Jahr Bauzeit fertiggestellt. Der ehemalige Kreißsaal im dritten Obergeschoss des Sana Hanse-Klinikums in Wismar wurde dafür umgebaut. In einem zweiten Bauabschnitt wird bis Ende Oktober der alte, nun leer gezogene Teil der Pädiatrie saniert. Das Sana Hanse-Klinikum investiert in den Umbau der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin 4,8 Millionen Euro. Das Land fördert die Baumaßnahmen mit 2,25 Millionen. Die Klinik wird auf insgesamt 860 Quadratmeter wachsen. Das bedeutet 300 Quadratmeter mehr Platz für die Patienten. „Adam fühlt sich richtig wohl hier. Er hat gesagt, er möchte einziehen“, sagt seine Mutter Katrin Schaaf schmunzelnd. Adam (6) gehört zu den ersten Patienten auf der neuen Kinderstation im Krankenhaus. „Wenn Kinder das so sagen, dann haben wir alles richtig gemacht“, freut sich Dr. Volker Klimpel, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, über das ungewöhnliche Lob. Vor wenigen Tagen erst ist die ganze Station umgezogen. Einziehen braucht Adam nicht, aber zwei Wochen wird er auf der Station bleiben müssen – Diagnose Diabetes Typ I. Er muss lernen, wie das mit dem Blutzuckermessen funktioniert und was er wann essen darf. Mama Katrin kennt noch die alte Station: „Kein Vergleich!“ Es gibt genug Platz zum Spielen und zum Gesundwerden. Jedes Zimmer hat ein großes Wandbild, entlehnt aus der Wasserwelt. Ein Rochen, ein Eisvogel – die Zimmer sollen auch so heißen. „Die Kinder können mit den Zimmernummern nichts anfangen“, erklärt Dr. Klimpel. Auf dem Flur schwimmen Clown- und Doktorfische – natürlich an der Wand, bis zum großen neuen Schwesternarbeitsplatz. Zurück ins Zimmer von Adam. Auf dem Tisch stapelt sich Lego-Spielzeug – kein typisches Krankenzimmer. Seine Mutter ist mit eingezogen, dank der neuen Klappbetten, die im Wandschrank versteckt sind. „Bei der Diagnose sollten die Eltern dabei sein, sie müssen mitlernen“, begründet Dr. Klimpel. „Wir haben Glück, dass wir ein Zimmer ganz für uns haben“, dankt Katrin Schaaf. Das wird derzeit nicht immer möglich sein. „Wir haben hier erst eine halbe Station“, so der Chefarzt. Je nach Belegung könnte es enger werden. Vor der eigentlichen Kinderklinik befindet sich nun die Kinderambulanz mit eigenen Untersuchungsräumen und einem Wartebereich. Ankommende Patienten und ihre Begleitpersonen werden dort aufgenommen, die Kinder oder Jugendlichen untersucht und betreut bis zur Entscheidung der Ärztin oder des Arztes, ob das Mädchen oder der Junge stationär aufgenommen werden muss oder nicht. „Bisher kamen die Patienten immer direkt auf die Station“, erklärt der Chefarzt. Nun ist die Station von dieser Aufnahmesituation abgetrennt. Noch funktioniert nicht alles reibungslos. Kleinigkeiten müssen auf der Station noch gebaut werden, es muss sich einspielen. „Man merkt kaum was von den Bauarbeiten“, berichtet Swetlana Kruse, die mit Sohn Kevin-James (3) auf der Station ist. Auch sie kann im Krankenhaus übernachten, wenn auch nicht im Zimmer des Sohnes. „Gott sei Dank gibt es die Möglichkeit!“ Nicole Hollatz

Wismar - Neue Zimmer für kleine Patienten im Klinikum