Nordwestmecklenburg: Immer mehr frei lebende Nandus

Es gibt immer mehr freilebende Nandus im Biosphärenreservat Schaalsee-Elbe. Mitarbeiter des Biosphärenreservatamtes und einer Arbeitsgruppe sichteten am 13. November bei der Herbstzählung 291 Tiere. Das teilte das Schweriner Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt am Dienstag mit. Gezählt wurden nach seinen Angaben 151 Altvögel, 72 Jungvögel aus diesem Jahr und 68 Tiere, deren Alter und Geschlecht nicht bestimmt werden konnte. Bei der vergangenen Zählung, im März 2020, wurden 247 Tiere gesichtet. Vor 20 Jahren gelangten die ersten Nandus unweit von Schattin ins Biosphärenreservat Schaalsee. Sie waren aus einem Freigehege bei Groß Grönau in Schleswig-Holstein ausgebrochen. Tiere werden zweimal im Jahr gezählt: Zweimal im Jahr werden die Tiere in einer Synchronzählung erfasst. Ursprünglich stammen die Nandus aus Südamerika. „Nordwestmecklenburg ist mit seinen weitläufigen Ackerflächen der baumfreien Pampa in ihrer angestammten Heimat nicht unähnlich“, meint das Schweriner Ministerium. Lesen Sie auch: Wismarer Tierpark freut sich über Nandu-Nachwuchs Nandus in Nordwestmecklenburg Der Nandu ist eine von vielen Arten auf der Liste der Neozoen, übersetzt „Neue Lebewesen“. Das sind Arten, die nach dem Jahr 1492 in Deutschland angesiedelt wurden. Laut einer Einschätzung des Bundesamtes für Naturschutz konnte bislang nicht nachgewiesen werden, dass die Nandus negative Auswirkungen auf heimische Arten haben. Sie werden deshalb auf einer sogenannten „Grauen Liste“ geführt. Das bedeutet, dass die Art besonders intensiv zu beobachten ist, um Entscheidungen, etwa zur Bestandsregulierung, treffen zu können. Von Jürgen Lenz