Rund um Grevesmühlen mit den Hobbyläufern

Ich bin richtig aufgeregt. Noch wenige Minuten bis zum Start beim 15. Grevesmühlener Stadtlauf. Ich stehe mitten im Pulk der mehr als 200 Läufer. Es ist mein erster Volkslauf überhaupt. Ich schaue mir die Männer und Frauen um mich herum an und bekomme leichtes Muffensausen. Die sehen alle so professionell aus, denke ich mir, während ich nervös auf der Stelle trippele. Mir gehen so einige Dinge durch den Kopf. Kann ich mithalten? Halte ich überhaupt durch? Und mir fällt ein: Ich kenne die Strecke gar nicht. Hat sich eigentlich schonmal jemand bei solch einer Veranstaltung verlaufen? Moderator Thomas Effenberger zählt herunter, Bürgermeister Jürgen Ditz hupt, los geht‘s. Ich fixiere den Boden, sehe nur noch Beine und Füße, muss höllisch aufpassen, niemandem in die Parade zu laufen. Ich habe mir vorgenommen, mein Tempo zu laufen, mich nicht hetzen zu lassen. Das Tempo zu erreichen, ist gar nicht so einfach. Ab der B105 ist dann genug Platz auf der Strecke. Menschen stehen vor ihren Häusern im Vielbecker Weg. Sie feuern uns an. Es geht hoch zum Klärwerk. Ich versuche lang und tief zu atmen. Es stinkt ein wenig. Das Führungsfahrrad, das vorausfährt, kann ich noch sehen. So schlecht bin ich wohl gar nicht dabei, denke ich mir. Nach gefühlt anderthalb Kilomter beantwortet sich die Orientierungsfrage-Frage. Der Lauf ist super organisert. An den Abzweigungen stehen Helfer, die den Weg weisen. Sogar zwei Wasserstationen gibt es, und viele Schilder, auf denen die geschaffte Kilometerzahl steht. Das mit dem tief einatmen hat sich erledigt, als ich an der Nordseite des Vielbecker Sees ankomme. Ich atme schnell und laut. Ich glaube, man hört mich, bevor man mich sieht. Die Schritte hinter mir, die ich bis eben noch deutlich gehört habe, werden leiser. Überhaupt wird es ruhiger. Das Ostufer des Sees ist ein Traum. Ich schaue nach links, ich schaue nach rechts, Natur pur, ein Gedenkstein, der an Friedrich Schiller erinnert, eine Bank. Kurz überlege ich . . . Nein, zieh durch, sage ich mir. Ich muss breit grinsen, als ich das Südufer des Vielbecker Sees erreiche, dort, wo die B105 wieder auftaucht. Dort stehen so viele Menschen an der Strecke, sie jubeln, sie klatschen, sie feuern an. Mehr Motivation geht nicht. Am Bootsanleger laufen einige vor mir geradeaus. Die Zehn-Kilometer-Läufer imponieren mir. Für mich reicht für den Anfang erst einmal die kürzere Strecke. Ich biege links ab, in die Kleingartenanlage hinein. Der Weg ist schmal und uneben. Der Pfad scheint kein Ende zu nehmen. Ich kämpfe mit der Luft, meine Arme werden müde. Den Beinen geht es erstaunlicherweise ziemlich gut. Es ist fast geschafft. Ich kreuze wieder die Bundesstraße. Ein Polizist hält für mich die Autos auf. „Du bist Vierter, glaube ich“, ruft er mir zu. „Das wäre schön“, hechel ich zurück. Als ich die August-Bebel-Straße hochlaufe, will mir irgendwas in meinem Kopf einreden: „Du kannst nicht mehr!“ Da höre ich in der Ferne die Stimmen der Moderatoren, den Applaus der Zuschauer. Das reicht, um die letzten Kraftreserven zu mobilisieren. Überglücklich erreiche ich das Ziel. „Scanne mich“, rufe ich Thomas Winter zu. Ich bin im Ziel. Ich bin fix und fertig. Ich bin überglücklich. Ich komme wieder. Die Zieleinläufe 6,6 Kilometer: 1. Nico Domnick, Prokrent, 2. Marten Mikkelsen, Lübeck, 3. Jörn Weichold, 4. Robert Niemeyer, Hamberge, 5. Johannes Bremer, Rostock, 6. Tim Huisman, Roggenstorf, 7, Bernd Mahler, Grevesmühlen, 8. Christoph Gehrke, Grevesmühlen, 9. Bernhard Mahler, Schwerin, 10. Andy Berndt, Schwerin, 11. Jonas Saschenbrecker, Wismar, 12. Elise Ladwig, Proseken, 13. Bahlmann Beke Schwerin, 14. Bente Huisman, Roggenstorf, 15. Margitta Stach, Dassow, 16. Ralf Berger, Gägelow, 17. Sarah Fröhling, Santow , 18. Leo Bökelmann, Grevesmühlen, 19. Franz Bökelmann, Schwerin, 20. Christian Rickert, Hamburg, Yannick Schucker, Grevesmühlen, 22. Nick Ziebell, Bad Kleinen, 23. Norbert Lauter, Dambeck, 24. Kaspar Bahlmann, Schwerin, 25. Tobais Schröder, Grevesmühlen, 26. Lars Prahler, Schwerin, 27. Nils Groenewold, Testorf-Steinfort, 28. Florian Berger, Wismar. 29. Felix Junker, Klein Woltersdorf, 30. Stefan Kröplien, Boienhagen. 10,9 Kilometer: 1. Mathias Ahrenberg, Roggentin, 2. Simon Lauter, Dambeck, 3. Karsten Pohl, Gadebusch, 4. Uwe Holst, Bad Schwartau, 5. Jens Ewald, Karow, 6. Matthias Kühn, Wismar, 7. Frank Hilbrecht, Wismar, 8. Lukas Kömpf, Berlin, 9. Marcus Kull, Grevesmühlen, 10. Jan Dittrich, Stellshagen, 11. Heiko Wölkerling, Schönberg, 12. Toralf Hilgert, Görslow, 13. Joachim Brinckmann, Wismar, 14. Johanna Hanisch, Schwerin, 15. Sebastian Scholz, Schwerin , 16. Martin Uhle, Grevesmühlen, 17. Mathias Rauschenberger, Wismar, 18. Manuela Hofmann, Schwerin, 19. Lothar Gajek, Schwerin, 20. Marco Wien, Upahl, 1,1 Kilometer (Kinderlauf): 1. Chris Thomassek, Neuburg, 2. Mika Heinen, Boltenhagen, 3. Marvin Wussow, Grevesmühlen, 4. Paul Bergner, Grevesmühlen, 5. Gesa Dobberschütz, Damshagen, 6. Julian Griese, Grevesmühlen, 7. Lona Quednau, Boltenhagen, 8. Marten Frank, Grevesmühlen, 9. Hannes Till, Warnow, 10. Lucie Galda, Grevesmühlen, 11. Lennox Bade, Rolofshagen, 12. Hannah David, Grevesmühlen, 13. Julian Teut, Grevesmühlen, 14. Lauryn Ahrens, Grevesmühlen, 15. Elisabeth Wiesner, Grevesmühlen, 16. charlotte Wiesner, Grevesmühlen, 17. Fabienne Wilke, Grevesmühlen, 18. Clara Warnemünde, Santow, 19. Tim Zeretzki, Warnow, 20. Oliver, Siedenschnur, Wismar Walker: 1. Michael Heine, Wolfenbüttel, 2. Alexandra Thiemann, Grevesmühlen, 3. Torsten Maaß, Grevesmühlen, 4. Anke Mundt, Grevesmühlen, 5. Occa Burmeister, Grevesmühlen, 6. Ute Pomper, Lübeck, 7. Heike Stolte, Grevesmühlen, 8. Petra Maaß, Grevesmühlen, 9. Rolf Schmidt, Grevesmühlen, 10. Tanja Halbscheffel, Testorf Robert Niemeyer

Mehr als 200 Teilnehmer beim stadt in Grevesmühlen: Und mit dabei die OSTSEE-ZEITUNG - Rund um Grevesmühlen mit den Hobbyläufern