Sabotage: Unbekannte bohren Wasserrohre an

So etwas hatten wohl auch die Bauarbeiter noch nicht gesehen, als sie am Dienstag den Schaden entdeckten. Einer oder mehrere unbekannte Täter haben mehrere Wasserversorgungsleitungen für das geplante Ferienhausgebiet in Groß Schwansee angebohrt. Die Bauarbeiten sind seit Wochen im Gange. Die Rohre aber sind nun nicht mehr zu gebrauchen. Entstanden ist vor allem ein finanzieller Schaden. Die Suche nach möglichen Tätern läuft. Die Polizei ermittelt. Dietrich Neick, Bürgermeister der Gemeinde Kalkhorst, ist sauer: „Wir sind hier alle entsetzt. Ich habe ja schon einiges erlebt, aber dass jemand auf solch eine Idee kommt . . .“ Die betroffenen Rohre sind Wasserversorgungsleitungen aus Kunststoff. Sechs davon sind auf dem Baugelände in runden Bündeln etwas außer Sichtweite zu anderen Häusern gelagert. Jedes ist 100 Meter lang. Stecknadelkopfgroß sind die Löcher nur. Gleich mehrfach sind die Rohre angebohrt. „Wenn es nur ein Loch wäre, dann hätte man ein Stück abschneiden können und die Rohre vielleicht doch benutzen können“, sagt Dietrich Neick. Auffällig ist zudem, dass sie nur in den schwarzen Bereichen der schwarz-blau-weißen Rohre zu finden, somit aus der Ferne nur schwer zu erkennen sind. Offenbar, so Neicks Vermutung, wusste da jemand, was er tat. Tatwerkzeug könnte ein kleiner Akkubohrschrauber gewesen sein. Ein weiteres Problem: 200 Meter von diesen Leitungen sind bereits im Boden verbaut worden. Und weil der genaue Tatzeitpunkt nicht genau festgelegt werden kann, „müssen diese Rohre jetzt auch untersucht werden“, so Dietrich Neick. Er schätzt den finanziellen Schaden im fünfstelligen Euro-Bereich ein. Verzögerungen bei den Arbeiten seien nicht zu erwarten. „Mit so etwas schadet man aber nicht der Gemeinde oder der LGE, sondern der Baufirma“, sagt Dietrich Neick. Diese Firma müsse jetzt neue Rohre bestellen. Das neue Ferienhausgebiet in Groß Schwansee ist nicht unumstritten. In der Vergangenheit hat es immer wieder kritische Stimmen gegeben. Es gibt sogar eine Internetseite von Gegnern des Projektes. Befürchtet wird unter anderem ein Verlust von Natur und Ruhe, wenn noch mehr Urlauber in das Dorf kommen. Dietrich Neick:„Das sind aber nur einzelne Stimmen. Die meisten finden es gut, dass sich Groß Schwansee entwickelt.“ In dem Ferienhausgebiet in dem kleinen Dorf an der Ostsee sollen 79 Häuser entstehen. Die Gemeinde hat das Gelände an die Landesgrunderwerb (LGE) Mecklenburg-Vorpommern verkauft, die das Projekt umsetzt. Laut Planung sollen rund 6,2 Millionen Euro investiert werden. Robert Niemeyer

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