Sanitärbereich für 1,7 Millionen Euro

Etwa zwei Jahre wurde im Zentrum des Campingplatzes „Liebeslaube“ an der Wohlenberger Wiek gebaut. Jetzt ist das Gebäude, in dem auf insgesamt 850 Quadratmetern ganz moderne Wasch- und Duschräume, ein Café mit einem kleinen Laden und zwei Ferienwohnungen untergebracht sind, fertig. Petra und Matthias Fiedler, die den Campingplatz seit 2011 betreiben, sind stolz auf diese Modernisierung und präsentierten gestern Handwerkern, Architekten und Mitgliedern der Gemeindevertretung das Ergebnis. „Hier stand vor zwei Jahren noch eine Konsum-Kaufhalle, die so groß war, dass wir gar nicht alles nutzen konnten“, sagt Matthias Fiedler nach der Begrüßung seiner Gäste im kleinen Café. Mit dem Abriss des DDR-Gebäudes hatten die Bauarbeiten angefangen. Bei einem Rundgang führte Fiedler seine Gäste vorbei an der Abwaschküche mit mehreren Spülbecken für die Camper und einem Raum mit Waschmaschinen. „Gegen Gebühr kann hier gewaschen werden. Dafür nutzen die Camper ihre Karte, mit der sie auch die Schranke am Eingang öffnen. Da kann immer wieder Geld drauf aufgeladen werden“, erklärte Fiedler, dass er sich vom alten System mit Münzen verabschiedet hat. „Da waren immer Unterlegscheiben oder fremde Münzen drin.“ Genauso aktivieren die Gäste in den modernen neuen Waschräumen auch die Duschen mit ihrer Karte. Jeweils zehn Duschkabinen für Männer und für Frauen sind in dem neuen Sanitärgebäude entstanden. Außerdem gibt es zwei separate Familienbadezimmer und einen Waschraum für Kinder, der ähnlich eingerichtet und konzipiert ist, wie Waschräume in modernen Kindergärten. Auf unterschiedlichen Höhen gibt es Duschen an einem Leuchtturm. Sie sind für die Kinder kostenlos. Auch Waschbecken sind mit bunten Armaturen auf verschiedenen Höhen angebracht und es gibt niedrige Toiletten. Ein angrenzender Raum dient zum Wickeln von Babys. „Einen speziellen Waschraum für Kinder hatten wir vorher gar nicht und auch für Menschen mit Behinderung haben wir erst jetzt die passenden Einrichtungen“, freut sich Matthias Fiedler. Auch bei der technischen Ausstattung des Sanitärgebäudes wurden moderne Maßstäbe angesetzt. „Ich hab mir einen kleinen Traum erfüllt und ein Blockheizkraftwerk installiert“, sagt Fiedler. Im Einfamilienhaus, dass er mit seiner Frau vor der Übernahme des Campingplatzes bewohnt hat, wäre so eine Anlage nicht sinnvoll gewesen. „Hier kann ich damit alles beheizen und es fällt sogar noch Strom dabei ab“, sagt er. Schon der Eingangsbereich in den Sanitärtrakt wirkt eher wie das Foyer eines Schwimmbads. „Wir haben eine großzügige Eingangshalle geschaffen, die auch als Kommunikationsraum für die Gäste dienen soll“, sagt die Wismarer Architektin Birgit Kästner. Der Wohlfühlcharakter in dem Raum entsteht durch Graffiti an den Wänden. Christian Pursch hat auf den Wänden Strandmotive, Möwen und an den Eingängen in die Duschbereiche kleine Hütten gemalt. Mit dem neuen Haus in der Mitte des Campingplatzes gibt es jetzt vier Sanitärgebäude. „Nach der Anzahl der Duschen und der Größe sowie mit der neuen Ausstattung könnten wir wahrscheinlich sogar eine Bewertung mit fünf Sternen beantragen“, sagt Matthias Fiedler. Doch dafür möchte er momentan kein Geld ausgeben. Schließlich hat er groß in den Neubau investiert. Fast 1,7 Millionen Euro hat der Bau gekostet, etwa ein Viertel wurde durch Fördermittel finanziert. Zum Teil sollen die zwei Ferienwohnungen im Neubau jetzt helfen, das Geld wieder reinzubekommen. Sie wurden im Obergeschoss über Café und Laden gebaut. „Sie sind modern ausgestattet und im Winter beheizt“, erklärt Matthias Fiedler, der die „Liebeslaube“ inzwischen ganzjährig öffnet. „Für Weihnachten und Silvester sind die Ferienwohnungen schon gebucht.“ Auch sonst gibt es schon eine hohe Nachfrage. Matthias Fiedler betont, dass ihn die Gemeinde Hohenkirchen sehr unterstützt habe. „Wir freuen uns, dass die Anlage attraktiver wird und sich entwickelt. Davon profitiert auch die Gemeinde“, sagt der stellvertretende Bürgermeister Jan-Peter Ingwersen. Malte Behnk

Hohenkirchen - Sanitärbereich für 1,7 Millionen Euro