Spannender Wahlkampf in Dassow

Die SPD ist seit Jahren stark in Dassow. 1994 erstmals bei den Kommunalwahlen angetreten, stellt sie seit nunmehr 17 Jahren den Bürgermeister. In der aktuellen Stadtvertretung verfügt die SPD-Fraktion über die Hälfte der Sitze. Am Sonntag bewerben sich 18 Kandidaten auf der Liste der Sozialdemokraten. Auf Platz eins: Jörg Ploen, der auch auf seine Wiederwahl als Bürgermeister hofft. Er ist, wie berichtet, der einzige Bewerber für das Ehrenamt, das er seit 2004 innehat. Die Wählergemeinschaft „Ostseestrand“ (WGO) schickt bei der Wahl der Stadtvertretung 15 Bewerber ins Rennen, die CDU sechs, Bündnis 90/Grüne mit Norbert Wiedeke einen. Sowohl WGO als auch CDU sprechen vor der Wahl ein Thema an, das immer wieder Bürger in Dassow bewegt: „Pflege und Sauberkeit der Stadt und Ortsteile“, wie es im Programm der Wählergemeinschaft heißt. Eine Unzufriedenheit mit der Sauberkeit und Ordnung in Dassow ist nach Auskunft des CDU-Kandidaten Sven Dutschke auch Hintergrund einer Forderung, die die Christdemokraten in der Stadt vor der Wahl erheben: Organisation eines kommunalen Bauhofs. Nach eigenem Bekunden treten die Bewerber der CDU auch für eine Stärkung von Vereinen, Ehrenamt, Mittelstand, Handwerk und Wirtschaft ein. Das Wander- und Radwegenetz solle ausgebaut werden. Eine Badestelle am Dassower See sei ebenso ein Muss wie eine sinnvolle Entwicklung des Hafens und des alten Speichers an der Stepenitz. Der Wunsch vieler Dassower, wieder eine Badestelle einzurichten, sei wegen des Naturschutzes sicher schwer zu erfüllen, doch sollten mit diesem Ziel Gespräche mit Behörden geführt werden, erläutert Sven Dutschke, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Dassow/Selmsdorf, dem nach eigenen Angaben 19 Frauen und Männer angehören. Auf der Liste in Dassow kandidiert mit Thomas Badermann auch ein derzeitiger Stadtvertreter. Eine „Förderung der örtlichen Wirtschaft“ ist ein erklärtes Ziel der WGO. Sie will nach eigenem Bekunden Sacharbeit ohne Parteizwang und eine Verbesserung der Infrastruktur. Vereine sollten, so die WGO, ebenso gefördert werden wie die Jugend- und Seniorenarbeit. Auch trete die Wählergemeinschaft für eine „richtige Zukunftsplanung für die Kinderbetreuung“ ein. Auf der Liste der WGO bewerben sich vier Kommunalpolitiker, die derzeit der Stadtvertretung angehören. Die Kandidaten der SPD-Liste versprechen den Dassowern, sie künftig mehr in die Meinungsbildung einzubeziehen. Zu den zahlreichen erklärten Zielen gehören ein attraktives Wohnumfeld, eine Fortsetzung des Schuldenabbaus und eine Konzentration auf Kinderbetreuung, Schulen, Jugendarbeit, Kultur, Straßenerhaltung und Gewerbeansiedlung, durch die Einnahmen erhöht werden könnten. Die Anbindung Dassows und der Ortsteile an den Busverkehr solle attraktiver werden. Auch fordern die Kandidaten der SPD, den Schulstandort und eine Ganztagsbetreuung sicherzustellen und einen „gerechteren kommunalen Finanzausgleich: mehr finanzielle Luft zum Atmen für die Gemeinden“. Auf der Liste der Sozialdemokraten kandieren fünf derzeitige Stadtvertreter. Unter den neuen Bewerbern sind zwei der jüngsten Kandidaten in Dassow: Anne Brauer, Jahrgang 1983, und Juliane Schmidt, Jahrgang 1984. Christopher Wittenburg von der WGO wurde ebenfalls 1984 geboren. Jürgen Lenz

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