Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Tragschrauberflügen

Ein kleines Fluggerät hatte am Pfingstsonntag in Boltenhagen für eine Menge Aufsehen gesorgt. Kio Kiaulén, Anbieter von Tragschrauberrundflügen aus dem Raum Wittenburg bei Schwerin, hatte Freunde über das Ostseebad geflogen. Auf OZ-Anfrage hatte er erklärt, das Genehmigungsverfahren für regelmäßige Flüge laufe erst richtig an. Tatsächlich hätte es wohl schon einer Genehmigung für die Probeflüge beziehungsweise die Starts und Landungen geben müssen. „Auch ein Tragschrauber muss für Starts und Landungen außerhalb von Flugplätzen eine sogenannte Außenlande und -starterlaubnis der zuständigen Luftfahrtbehörde haben“, lautet die Information aus dem Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung, welches oberste Luftfahrtbehörde Mecklenburg-Vorpommerns ist. Dort ist man der Ansicht, dass es sich bei den Flügen am Pfingstsonntag sogar um eine Straftat handeln könnte. Deswegen ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft in Schwerin in dem Fall, wie Oberstaatsanwalt Stefan Urbanek bestätigte. „Derzeit laufen die Ermittlungen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz“, so Urbanek. Tragschrauberpilot Kio Kiaulén hatte nach seinen Probeflügen berichtet, dass es großes Interesse gegeben habe und sich auch diverse Hotels bei ihm wegen Rundflügen gemeldet hätten. Das wurde auf OZ-Anfrage in den größeren Häusern des Ostseebades allerdings nicht bestätigt. „Es gab keine Nachfragen von Gästen“, sagt Claudia Wunderlich, Geschäftsführerin im Hotel John Brinckman. „Es hat sich zwar kein Gast beschwert, ich habe die Flüge aber eher kritisch beobachtet“, sagt sie. Im Iberotel an der Weißen Wiek gab es zwar ein Plakat der Aktion, Gäste hätten sich aber nicht speziell danach erkundigt. Auch im Seehotel Großherzog von Mecklenburg wurde der Tragschrauber zwar bemerkt, es waren aber keine Nachfragen der Urlauber zu den Flügen bekannt. Ebenso hatte man an der Rezeption der Villa Seebach nichts von dem erwähnten Interesse an Rundflügen mitbekommen. Im evangelischen Familienferiendorf war auch kein Bedarf bekannt. mab

Boltenhagen - Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Tragschrauberflügen