Stadtvertreter wollen Computer statt Papier

Wenn die Stadtvertreter und Ausschussmitglieder in Schönberg keine Sitzungsvorlagen in Papierform bekommen, sondern Tabletcomputer, mit denen sie die Dokumente lesen können, dann verursacht das mittelfristig weniger Kosten. Zu diesem Ergebnis ist ein Vergleich des Amtes Schönberger Land gekommen, mit dem sich am Dienstagabend der Hauptausschuss der Stadtvertretung beschäftigt hat. Am Ende der Beratung sagte Bürgermeister Lutz Götze (SPD-Fraktion) über die Einführung der papierlosen Arbeit: „Es besteht Übereinstimmung, dass wir’s machen.“ Das Amt erläuterte zuvor in einer Beschlussvorlage: „Überschlägig wurden die Kosten für die papiergebundene Bearbeitung der Sitzungsunterlagen ermittelt. Allein im zentralen Sitzungsdienst fallen hierfür jährlich circa 5000 Euro an.“ Für fünf Jahre wären das 25000 Euro. Dem gegenüber stellt die Verwaltung den Kauf von 24 Tabletcomputern des Herstellers Apple für Stadtvertreter und Mitglieder von Ausschüssen. Für die iPads lägen die Kosten je nach Modell bei insgesamt 14900 bis 17000 Euro, rechnet das Amt. Alternativ können die Geräte gemietet werden. Bei einer Laufzeit von 60 Monaten ergebe das einen Aufwand von 16900 bis 19700 Euro. Also schlug die Verwaltung vor, 24 iPads anzuschaffen. In dem am Dienstagabend vom Hauptausschuss befürworteten Entwurf des Haushaltes 2017 wurden dafür 17500 Euro eingestellt. Die Mitglieder des Gremiums vertagten jedoch die Angelegenheit. Sie beauftragten die Verwaltung, beim Landkreis Nordwestmecklenburg nachzufragen, wie er die Umstellung des Kreistags und dessen Ausschüsse auf papierlose Arbeit angeht. Michael Heinze (Die Linke) argumentierte zudem, es gebe preiswertere Geräte als die von Apple. Ronny Freitag (Liberale Wählergemeinschaft Schönberg) sagte: „Für mich sind Fragen der nachfolgenden Sicherheit wichtig. Sie müssen vorher geklärt sein.“ Grevesmühlen stellte vor sieben Jahren auf die Arbeit mit tragbaren Computern um. Vorreiter in Mecklenburg-Vorpommern war Schwerin im Jahr 2006. Am 14. Juli 2015 beschloss der Hauptausschuss der Schönberger Stadtvertretung einstimmig, die Amtsverwaltung aufzufordern, nach der Sommerpause einen Vergleich der Kosten der Arbeit mit Papier und mit elektronischen Geräten vorzulegen. Gebeten wurde das Amt, zwei bis drei Varianten der papierlosen Arbeit vorzuschlagen. Am 17. November 2016 verlas Bürgermeister Lutz Götze erste Informationen der Verwaltung zur Beschaffung von Geräten und Programmen. Das Amt wurde gebeten, zur nächsten Sitzung eine entsprechende Beschlussvorlage zu erstellen und Einsparpotenziale aufzuzeigen. Jürgen Lenz

Schönberg - Stadtvertreter wollen Computer statt Papier