Straße nach Groß Bünsdorf erneuert

Die Erde bebt zwischen Groß Bünsdorf und Schönberg, als sich die tonnenschwere Asphaltmaschine Zentimeter für Zentimeter nach vorne schiebt. 2450 Meter Straße sind zu erneuern. Die Tragschicht ist bereits fertig, nun muss die Deckschicht drauf. Die Tief- und Straßenbau Schwerin GmbH erledigte diese Arbeit bis gestern Abend im Auftrag der Stadt Schönberg, zu der Groß Bünsdorf und Klein Bünsdorf gehören. Im Laufe des heutigen Tages soll die neue Fahrbahn zu benutzen sein. Ganz fertig sind die Straßenbauer dann allerdings nicht. Sie haben noch Arbeiten an den Banketten zu erledigen. Bereits vor drei Jahren planten Stadtvertreter, die einzige befestigte Straße zu erneuern, die Groß Bünsdorf und Klein Bünsdorf mit Schönberg verbindet. 350 000 Euro stellten die Kommunalpolitiker in den Haushaltsplan für 2011 ein. Zu den Arbeiten kam es in dem Jahr jedoch nicht, weil der erhoffte Zuschuss ausblieb. Im Juni 2012 kam der Förderbescheid. Der Landkreis sagte zu, dass bis zu 179 530 Euro gezahlt werden. Das Geld fließt aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (Eler). Der Zuschuss deckt mehr als die Hälfte der 328 700 Euro Gesamtkosten für den Abschnitt zwischen Groß Bünsdorf und der Einfahrt des Wohnbaugebietes „Am Bünsdorfer Weg“. Dort haben die Straßenbauer eine neue, 3,50 Meter breite Fahrbahn aus Asphalt hergestellt. Links und rechts: je ein Meter Bankett. Zwischen der Einfahrt des Wohnbaugebietes und der Fritz-Reuter-Straße haben die Arbeiter lediglich drei Zentimeter abgefräst und eine neue Deckschicht aufgebracht. „Die Finanzierung erfolgt durch die Stadt — circa 13 000 Euro — und den Vorhabenträger des Bebauungsplanes ,Wohngebiet Am Bünsdorfer Weg‘“, erläutert Antje Kopp, Leiterin des Fachbereichs Bau- und Ordnungswesen im Amt Schönberger Land. Die 1991 gebaute und mittlerweile teilweise rissig gewordene Straße zwischen Groß Bünsdorf und Schönberg zu erneuern, war unter den Anliegern nicht unumstritten (OZ berichtete). Eine Einwohnerin von Groß Bünsdorf bat die Stadtvertreter „im Interesse der Steuerzahler nochmal über eine Reparaturlösung nachzudenken.“ Alte Bauerndörfer 1154 wird Bünsdorf erstmals urkundlich erwähnt. Ob es sich bei „Bunestorpe“ um Klein oder Groß Bünsdorf handelte, ist nicht mehr zu ermitteln. 1950 gemeindet die Stadt Schönberg Groß Bünsdorf, Klein Bünsdorf, Kleinfeld und Rupensdorf ein. 1952 verlassen zahlreiche alteingesessene Bauernfamilien die Dörfer unter wirtschaftlichem und politischem Druck. jl Jürgen Lenz

Groß Bünsdorf - Straße nach Groß Bünsdorf erneuert