„Stromberg“ begeisterte in Gamehl

Zu den 10. Gamehler Gesprächen begrüßte die Journalistin und Moderatorin Gisela Steinhauer am Freitagabend den Schauspieler, Hörbuchinterpreten und Buchautor Christoph Maria Herbst. Der war schon einen Tag zuvor mit seiner Frau Gisi angereist und hatte Wismar mit Nikolaikirche, Hafen und Brauhaus „auf den Kieker genommen“, erzählte er mit seinem typischen Lächeln im braun gebrannten Gesicht. In Gamehl wäre er noch nie gewesen, so der Grimme-Preisträger. „Das ist eben die angenehme Seite meines Berufes, dass ich auch in die verschrobensten Winkel des Landes vordringe.“ Dass der Abend mit einem Statement von Herbst zum Freihandelsabkommen TTIP begann, war wohl einem geschickten Nebensatz von Gisela Steinhauer zu verdanken, die auf den G7-Gipfel anspielte und erinnerte, dass Herbst an diesem Abend nicht der einzige war, der auf einem Schloss begrüßt wurde. „Ein Skandal, was da passiert“, so der Schauspieler zum Thema Freihandelsabkommen. Er, der als einer der Ersten Petitionen gegen TTIP unterzeichnet hat, ermutigte die Menschen, mehr von ihren demokratischen Grundrechten Gebrauch zu machen. Christoph Maria Herbst ist einer, der auch während seiner privaten Reisen gern über den Tellerrand schaut. Mit seiner Frau war er nicht zum ersten Mal in Kambodscha unterwegs. „Diesmal mit dem Rucksack den Mekong hoch nach Laos“, erzählte der 49-Jährige. Mitten in der Pampa unterstützt er dort ein Brunnenbauprojekt. „Ich möchte von dem unermesslichen Überfluss, in dem wir hier leben, abgeben“, so Christoph Maria Herbst. „Außerdem ist es herrlich, zu entschleunigen. In Kambodscha ist das möglich. Die Menschen dort sind so unglaublich sanftmütig.“ Herbst ist das auch: liebenswürdig, sanftmütig. Gleichzeitig klar, direkt und witzig. Auch wenn er mit dem Büro-Arschloch „Stromberg“ seine größten Erfolge feierte. „Wenn Sie mal ein passendes Geschenk suchen, es gibt jetzt auch den Arschlocher. Extra fürs Büro“, flachste der Bankkaufmann. Der Name Maria ist übrigens ein Zeichen seiner katholischen Wurzeln. „Auch meine beiden Schwestern haben die Jungfrau Maria in ihren Vornamen.“ Ina Schwarz

Gamehl - „Stromberg“ begeisterte in Gamehl