Tempo 30 für Oberhof abgeschmettert

Viele der 213 Bewohner des Klützer Ortsteils Oberhof möchten, dass die Straße durch ihren Ort sicherer wird. Sie haben 70 Unterschriften für einen Antrag gesammelt, den Ort zur Tempo-30-Zone zu machen oder die Hauptstraße zur Einbahnstraße. Beide Vorschläge haben sowohl die Straßenverkehrsbehörde als auch die Polizei abgeschmettert. Den Oberhofern bleibt nur noch, selbst Schilder aufzustellen, mit denen sie um langsames Fahren bitten. Die Klützer Stadtvertreter wollen das unterstützen und haben sich einstimmig dafür entschieden. Geld ist im Haushalt vorhanden. „Es geht einzig darum, mehr Sicherheit zu bekommen“, sagt Stadtvertreterin Petra Rappen (CDU), die auch in Oberhof wohnt. „Die Straßen sind nicht besonders breit und haben keine Fußwege“, beschreibt sie die Situation. Schüler, Anwohner, Urlauber, Radfahrer, Menschen mit körperlichen Einschränkungen seien gezwungen, die Straße als Gehweg zu benutzen, heißt es im Antrag der Oberhofer. Den jetzt noch einzig möglichen Vorschlag, Schilder aufzustellen, auf denen um freiwillige Rücksichtnahme gebeten wird, findet Petra Rappen nicht schlecht. „Ich reagiere auf solche Schilder und wer sie ignoriert, beachtet wahrscheinlich auch kein Tempo-30-Schild“, sagt sie. Stadtvertreter Arne Nölck hatte am Ortstermin mit der Straßenverkehrsbehörde und der Polizei in Oberhof teilgenommen. „Es ging dort schon nur noch um die Tempo-30-Regelung. Über eine Einbahnstraße wurde schon nicht mehr gesprochen“, schilderte er bei der Stadtvertretersitzung. Vorgeschlagen wurde, über die Straße „Zur Allee“ in den Ort und über die „Neue Reihe“ hinauszufahren. Die untere Straßenverkehrsbehörde argumentiert, dass alle Verkehrsteilnehmer und damit auch alle Einwohner dadurch Umwege in Kauf nehmen müssten. Zudem würde die Belastung auf der Straße „Zur Allee“ durch den einfahrenden und auf der „Neuen Reihe“ durch abfließenden Verkehr deutlich zunehmen. Auch müsse das Verkehrsaufkommen von und nach Gantenbeck und Großenhof sichergestellt sein. Eine weitere Begründung in der Ablehnung ist, dass bei einer Einbahnstraßenregelung auch der Öffentliche Personennahverkehr Umwege fahren und eventuell seine Fahrpläne anpassen müsste. Ähnlich sind die Begründungen zur Ablehnung einer Tempo-30-Zone in Oberhof. Das vorgelegte Konzept sei „verkehrsrechtlich unzulässig“, da die Straßen im Ort stark vom Durchgangsverkehr betroffen seien. Vor allem würden sie von landwirtschaftlichen Betrieben in Oberhof und aus der Umgebung häufig genutzt. „Aber es hat noch keine nennenswerten Verkehrsunfälle gegeben“, berichtete Arne Nölck von dem Gespräch mit der Polizei beim Ortstermin. Dass bislang nichts passiert ist, ist offenbar auch ein Grund dafür, dass ein ehemals vorhandenes Tempo-30-Schild an der „Neuen Reihe“ wieder abgebaut wurde. Guntram Jung (CDU), Bürgermeister der Stadt Klütz, sagte zu der Entscheidung der unteren Straßenverkehrsbehörde: „Es ist leider nicht wirklich befriedigend, dass wir die angeregte Beruhigung nicht hinbekommen. Der Landkreis ist da nicht immer auf einer Linie.“ Als Beispiel nannte er die Regelung in Eulenkrug. Dort habe man immer 70 Stundenkilometer fahren dürfen, bis der Radweg von Klütz über Christinenfeld Richtung Wohlenberg gebaut wurde. Seit der Radweg Sicherheit bietet, müssen sich Autofahrer an 50 Stundenkilometer halten. Es hat noch keine nennenswerten Verkehrsunfälle gegeben.“ Arne Nölck (CDU), Stadtvertreter Die Straßen sind nicht besonders breit und haben keine Fußwege.“ Petra Rappen (CDU), Stadtvertreterin Malte Behnk

Klütz - Tempo 30 für Oberhof abgeschmettert