Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein großer Haufen Sägespäne, aber wenn man genau hinsieht, erkannt man die filigranen Strukturen an der Oberfläche. Was aussieht wie Holz, ist im Grund genommen Zellstoff, Wespen sind für den Baustoff verantwortlich. Was Gertrud Schomacker fein säuberlich in Folie verpackt und aufgehoben hat, ist ein ungewöhnlich großes Wespennest. Entdeckt hatte die Degtowerin das Bauwerk in der Abseite im Obergeschoss ihres Hauses. Den ganzen Sommer hatte sie die Wespen beobachtet, die unter den Dachziegeln verschwanden. „Das haben wir jeden Sommer, die tun nichts, und wir haben uns dran gewöhnt.“ Doch als sie jetzt in der Abseite das Nest entdeckte, staunte die Rentnerin nicht schlecht. „Das ist dann doch eine Nummer größer als normal.“
Inzwischen ist das Nest entfernt. Das ist übrigens auch nicht verboten. Wie Nabu-Experte Gerrit Uhle auf Anfrage bestätigte, ist die Zeit der Wespen inzwischen vorbei. „Die Nester sind leer, es kann also nichts passieren.“ Denn Wespen nutzen nach Aussage von Insekten-Experten Nester nicht mehrmals, nach dem Ende der Saison können sie demnach entfernt werden.
Michael Prochnow