Windkraft-Investor zahlt Weg nach Sülsdorf

Die asphaltierte Trasse wird durch den Windpark östlich von Selmsdorf führen und als dessen Zufahrt genutzt. „Die Maßnahme ist vom Kreis genehmigt worden“, sagt Nikolai Michelis, Planer aus Schönberg. Eine Firma habe bereits die Baustelle für einen ersten Teilabschnitt eingerichtet, doch wegen des schlechten Wetters nicht mit den Arbeiten begonnen. Der mit dem Ausbau eines bisher unbefestigten Wegs verbundene Eingriff in die Natur werde mit dem Pflanzen einer Birkenallee ausgeglichen. Der zweite Teilabschnitt soll gebaut werden, wenn Renerco vier weitere Windenergieanlagen errichtet hat — wann genau, entscheidet Renerco in diesem Jahr. Auf jeden Fall soll der Weg für Radler, Fußgänger und landwirtschaftlichen Verkehr freigeben werden. Ob eine Schranke aufgestellt wird, die ihn für Autos sperrt, wird nach Auskunft des stellvertretenen Bürgermeisters Christian Albeck (SPD) mit dem Sülsdorfer Ortsbeirat besprochen. Im Dorf gebe es verschiedene Meinungen. Vor sechs Jahren hatte die Gemeinde Selmsdorf Pech mit der versprochenen Zahlung von 50 000 Euro für jede der acht Anlagen, die damals bereits östlich von Selmsdorf standen. Die Summe hatte der Thyssen-Konzern als ursprünglicher Planer und Investor des Windparks bereits 2003 in einem städtebaulichen Vertrag zugesagt. Die Gemeindevertreter planten ohne Zweckbindung 400 000 Euro in den Haushalt 2007 ein, mussten dann aber feststellen, dass das Geld nicht fließen kann — weil es rechtlich gar nicht hätte vereinbart werden dürfen. Begründung: Finanzielle Zusagen dieser Art ohne eine Zweckbindung, die im Zusammenhang mit dem Bau oder Betrieb von Windkraftanlagen steht, könnten die Entscheidungen einer Gemeindevertretung beeinflussen. Investor aus München Die Renerco AG mit Sitz in München hat sich auf Projekte zur Nutzung von Windenergie, Fotovoltaik, Geothermie und Bioenergie spezialisiert. Der Firmenname steht für „Renewable Energy Concepts“ (Erneuerbare Energie Konzepte). Der Solarpark Flughafen Barth zählt zu den Investitionen der Renerco Energie AG in Mecklenburg-Vorpommern. Er eröffnete am 13. Oktober 2012. Maximalleistung: 31,5 Megawatt. jl Jürgen Lenz

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