Die Munitionssuche hat begonnen

Gestern hat die Suche nach Munitionsresten am Strand von Boltenhagen begonnen. Überraschte, manchmal ärgerliche, manchmal sorgenvolle Blicke waren gestern vor Ort zu sehen. Einige Touristen ließen sich aber auch mit dem Schild mit der Aufschrift „Kampfmittelräumarbeiten“ am Aufgang zur Seebrücke fotografieren. Ein etwa 500 Meter langer Abschnitt von der Seebrücke in Richtung Westen wird in den nächsten Tagen und Wochen untersucht. Geplant ist, dass die Arbeiten bis zum 19. Juni abgeschlossen sind. „Ein Auffinden von weiteren Kampfmitteln kann natürlich nicht ausgeschlossen werden“, sagte gestern Michael Teich, Sprecher im Innenministerium des Landes. Im vergangenen Jahr waren in dem Bereich Munitionsreste gefunden worden. Laut Innenministerium werde der Strandbereich mit Metalldetektoren abgesucht. Sobald etwas gefunden wird, werde per Hand gegraben, in tieferen Fällen kommt ein Minibagger zum Einsatz. Gestern Morgen fanden die letzten Abstimmungen zwischen dem Munitionsbergungsdienst, dem Amt Klützer Winkel, der Kurverwaltung und den Strandkorbvermietern statt. Die einzelnen gesperrten Abschnitte seien mindestens 30 Meter breit. Sind Abschnitte von Strandkorbvermietern betroffen, können diese ihre Strandkörbe versetzen. Wie lange die einzelnen Abschnitte jeweils und auch die Seebrücke gesperrt sein wird, sei davon abhängig, wie viele Metallfunde es in den untersuchten Bereichen gibt. „Es ist zu befürchten, dass gerade an der Seebrücke ein höherer Anteil von metallischen Gegenständen wie Kronkorken, Wunderkerzen und auch Kleingeld zu erwarten ist“, so Michael Teich. Sollte es tatsächlich zu Munitionsfunden kommen, entscheidet zunächst die Bergungsfirma, wie damit umzugehen ist, sofern das Fundstück „handhabungs- und transportfähig“ ist. Sollte dies nicht der Fall sein, wird der Munitionsbergungsdienst MV hinzugezogen. Nach einer Strandaufspülung sind im vergangenen Jahr in dem besagten Abschnitt Munitionsreste gefunden worden. Spätere Grabungen eines Munitionsbergungsdienstes brachten Ende 2014 weitere Munitionsreste und auch eine Granate zum Vorschein, sodass das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (Stalu) Ende Februar einen Antrag auf Beräumung des Strandes beim Muntionsbergungsdienstes stellte. Nicht nur, dass die betroffenen Strandkorbvermieter nun um ihr Geschäft bangen. Viele in Boltenhagen fragen sich außerdem, warum die Maßnahme so kurz vor der Hauptsaison stattfindet. Aus dem Innenministerium hieß es dazu, dass zunächst die Finanzierung geklärt werden musste. Die übernimmt das Ministerium. Der Zuschlag für eine von vier Firmen wurde Mitte Mai erteilt. „Ein Auffinden von weiteren Kampfmitteln kann nicht ausgeschlossen werden.“ Michael Teich, Sprecher Innenministerium Robert Niemeyer

Boltenhagen - Die Munitionssuche hat begonnen