Fernbusse bauen Kurs auf Wismar aus

Von Wismar nach Flensburg für 11 Euro? Mit der neuen Linie des Unternehmens „Mein Fernbus FlixBus“ ist das seit Ende Juni möglich. Bis zu dreimal täglich pendelt die Linie 149 von Rostock über Wismar, Lübeck, Bad Segeberg und Kiel an die deutsch-dänische Grenze. Fahrzeit: dreieinhalb Stunden. Die Züge der Bahn brauchen für diese Strecke mehr als vier Stunden und sind mindestens doppelt so teuer. Ein Grund für viele Wismarer, die grünen Busse zu nutzen. Etwa für Student Felix Gede (20). „Ich fahre durchschnittlich ein- oder zweimal im Monat mit dem Fernbus. Im vergangenen Monat waren es sogar sieben Fahrten“, sagt er. Auch Petra Schmechel aus Wismar nutzt regelmäßig das Angebot. „ Es ist einfach günstiger, als mit der Bahn zu fahren“, sagt die 55-Jährige. Immer häufiger setzt sich auch Schüler Nick Hoffmann in den Fernbus. „Ob Düsseldorf oder Potsdam — alles hat bestens geklappt. Von der Bahn kann ich das nicht sagen“, so der 18-Jährige. Für Florian Rabe, Sprecher des Fernbus-Unternehmens mit Hauptsitz in Berlin, ist Wismar ein lohnenswerter Standort: „Grundsätzlich sind wir mit der Nachfrage unseres Angebots in der Hansestadt sehr zufrieden. Vor allem die Verbindung von Wismar nach Hamburg wird sehr gut angenommen.“ Sie gehört zur Linie F19 von Rostock nach Aachen. Konkrete Zahlen zur Auslastung könne er mit Blick auf die anderen Wettbewerber nicht nennen. So viel kann Rabe allerdings verraten: „Es bestehen Überlegungen, das Angebot für Wismar noch in diesem Jahr weiter auszubauen.“ Genauere Informationen werde es nach Abschluss der laufenden Genehmigungsverfahren geben. Bevor eine neue „MeinFernbus FlixBus“-Linie bei den zuständigen Behörden beantragt werden kann, erfolgt ein interner Planungsprozess. Dabei analysieren die Mitarbeiter aus der Abteilung Angebotsplanung die Gegebenheiten vor Ort, die Verkehrsflüsse, das vorhandene Angebot sowie das potenzielle Fahrgastaufkommen. „Anschließend erfolgt die konkrete Planung in Kooperation mit unseren Buspartnern“, erklärt Rabe. Insgesamt arbeitet das Unternehmen mit 170 Partnern in ganz Deutschland zusammen. Die „hanseatische“ Linie 149 wird beispielsweise mit den Busunternehmen Reisedienst Schröder aus Bentwisch und Thors Reisen GmbH aus Flensburg betrieben. Der Unternehmenssprecher empfiehlt, die Fahrten frühzeitig zu buchen. „Je eher die Fahrgäste das Ticket kaufen, desto günstiger fahren sie“, stellt Rabe fest. So liege der Normalpreis einer Fahrt nach Flensburg bei 25 Euro. Zudem sind die Spartickets nur über eine Buchung über das Internet zu ergattern. Wer seinen Fahrschein spontan beim Busfahrer kauft, muss dafür den Maximalpreis bezahlen. Das Busunternehmen rät: Auch für Gruppen ist diese Art des Reisens vorteilhaft. Das bestätigt die 26-jährige Tanja Schmidt. „Es ist einfacher, als mit der Bahn zu fahren. Man verliert nicht so schnell die Übersicht, muss in der Regel nicht umsteigen und jeder hat eine Sitzplatzgarantie“, sagt die Arzthelferin aus Iserlohn, die oft den Fernbus nutzt. „Ich kann das nur weiterempfehlen.“ V On Vanessa Kopp

Wismar - Fernbusse bauen Kurs auf Wismar aus