Inmod bietet Gemeinden Fahrradboxen für eigene Projekte

Der Feldversuch, mit dem Projekt Inmod einen Elektrobus zwischen der Weißen Wiek und dem Priwall anzubieten, dessen Linie aus abgelegenen Orten mit Elektro-Fahrrädern erreicht wird, ist abgeschlossen. Der Boltenhagener Tobias Böse war Streckenkoordinator im Forschungsprojekt der Hochschule Wismar. Er zieht aus Forschungssicht eine positive Bilanz und hat schon neue Ideen. „Es war ein Forschungsprojekt, um zu sehen, ob Elektro-Fahrräder als Zubringer für eine Buslinie funktionieren“, sagt Böse. Da Inmod in vier Gebieten in Mecklenburg-Vorpommern getestet wurde, sei das allerdings sehr standortabhängig zu sehen. „Der Klützer Winkel ist sehr touristisch geprägt und es ist schwieriger zu vermitteln, dass die Räder in den Boxen nicht einfach für eine Radtour zu nutzen sind“, räumt Tobias Böse ein. Vor allem Urlauber hätten nicht sofort verstanden, dass es sich um ein Nahverkehrsprojekt und nicht um einen Verleihservice für Elektroräder handelt. „In Gramkow direkt an der Tourist-Info hatten wir eine der meist genutzten Fahrrad-Stationen. Allerdings sind viele Nutzer dann mit den Rädern für einen Ausflug zur Weißen Wiek gefahren. Anstatt die Räder dort in die Boxen zu stellen, sind sie dann wieder zurück geradelt“, schildert Böse. An die Elektroräder in den Inmod-Boxen waren die Urlauber über Nutzerkarten gekommen, die an Hotels, Pensionen und Ferienhausvermieter ausgegeben wurden. Dass die Touristen die Räder anders nutzten als vorgesehen, sieht Tobias Böse aber auch als Forschungsergebnis. „Es gibt jetzt die Idee, die Boxen an interessierte Gemeinden zu geben, die einen ähnlichen Service anbieten wollen, zum Beispiel mit dem E-Bike von Parin zur Bushaltestelle in Damshagen zu fahren“, schildert Böse. Vom Fördermittelgeber für das Projekt Inmod wurde die Möglichkeit eingeräumt, die Boxen kostenfrei weiterzugeben. „Die Elektroräder gehören allerdings der Wemag. Da müssten die Gemeinden verhandeln“, sagt Böse. Er selber hat die Idee, sechs Boxen für Elektro-Fahrräder beim Park & Ride-Betrieb der Gemeinde Boltenhagen aufzustellen. „Dann könnten Gäste die dort parken, entscheiden, ob sie mit dem Shuttlebus oder dem E-Bike in den Ort fahren.“ Ebenso könnten Urlauber sich die Räder für Touren ins Umland ausleihen. „Das sollte dann in Kooperation mit einem örtlichen Fahrradverleih geschehen“, sagt Böse. Er würde auch gerne den von Inmod genutzten Elektrobus nach Boltenhagen holen. Er ist derzeit für die GBB in Gadebusch im Einsatz „und wird dort zweckgebunden eingesetzt“, wie Böse betont. „Es wäre aber schön, so einen Elektrobus in Boltenhagen einzusetzen, wenn das Klimaschutzkonzept der Gemeinde vorangetrieben wird. Böse ist auch nach wie vor überzeugt von der Verbindung zwischen Weißer Wiek und Priwall. „Zum Beispiel haben den Bus viele Auszubildende genutzt wie in Groß Schwansee. Die Fahrgastzahlen sind Jahr für Jahr gestiegen. Bis sich so eine Nahverkehrslinie etabliert hat, vergehen drei bis fünf Jahre“, sagt Böse. Genaue Zahlen hat er aber noch nicht. „Wir sind noch in der Auswertung, nachdem Anfang November die Fahrradboxen abgebaut wurden.“ Malte Behnk

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