Klütz: Sorge um die Finanzen

„Eigentlich sieht es ziemlich schlecht aus.“ Die Worte des Klützer Bürgermeisters Guntram Jung (CDU) geben wenig Anlass zur Hoffnung. Der Haushalt der Stadt treibt ihm die Sorgenfalten in die Stirn. Mehr als 1,1 Millionen Euro groß ist das Defizit. Auch die liquiden Mittel reichen mittlerweile laut Plan nicht mehr aus, um das Loch zu stopfen. „Um handlungsfähig zu bleiben, mussten wir den Haushalt so beschließen“, sagt Guntram Jung. Das ist kürzlich durch die Stadtvertretung geschehen. Wie es wirklich aussieht, wird aber erst mit der Eröffnungsbilanz deutlich, die noch erarbeitet wird. Ein bisschen Hoffnung hat der Bürgermeister dennoch, wenngleich diese eher ein weiteres Indiz für die Misere ist. „Wir müssen erst einmal sehen, ob wir überhaupt ausgeben, was eingeplant ist.“ Gemeint sind damit die zunächst vorgesehenen Investitionen. Vieles hänge davon ab, ob es Fördermittel gibt. So ist beispielsweise der Ausbau der Dorfstraße in Niederklütz mit einem sechsstelligen Betrag veranschlagt. Da noch nicht klar ist, ob und in welcher Höhe es Fördermittel gibt und die Stadt außerdem noch Grundstücke kaufen muss, weil ihr nicht die gesamte Ausbaufläche allein gehört, „wird es dieses Jahr eher eng“, sagt Jung. Ähnliches gilt für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik in verschiedenen Bereichen des Stadtgebiets. Die in der Vergangenheit viel diskutierte Sanierung von Sportlerheim und Sportplatz — zwischenzeitlich war sogar von einem Neubau die Rede — ist zumindest für dieses Jahr komplett vom Tisch. „Wir können nur das Nötigste machen, um den Schul- und Vereinssport am Leben zu erhalten“, sagt der Bürgermeister. Hintergrund ist, dass perspektivisch der „große Wurf“ dennoch nicht aus den Augen verloren wird. Ein Löschfahrzeug gibt‘s doch Gute Nachrichten gibt es dagegen für die Feuerwehr. Ein neues Löschfahrzeug soll angeschafft werden. „Es soll auf jeden Fall ein neues Fahrzeug geben“, sagt Guntram Jung. Etwa 300000 Euro soll es kosten, rund 100000 Euro Förderung gibt es von Land und Landkreis. Ausgeschrieben ist es ebenfalls bereits, allerdings soll das Fahrzeug nach Wunsch der Stadt noch in diesem Jahr geliefert werden, was Hersteller davon abhalten könnte, sich zu bewerben. Spielplatzoffensive gestartet Auch für die Kinder in Klütz soll etwas getan werden. Die Stadt plant, neue Spielplätze zu errichten. Die Stadtvertretung hat die ersten Schritte eingeleitet. Der Spielplatz am Lindenring soll ergänzt werden durch Spielgeräte aus dem St. Jürgen Ring. Nach der Beräumung der Fläche im St. Jürgen Ring könnte diese als Baugrundstück herhalten. Allerdings, so Guntram Jung, könnte diese Entscheidung nochmals zu überdenken sein. „Es gab Proteste von den Anwohnern im St. Jürgen Ring“, sagt Guntram Jung. Die Stadtvertreter seien davon ausgegangen, dass der Spielplatz kaum genutzt werde, weil er so gut aussieht. „Bürger haben uns berichtet, dass er so aussieht, weil die Anwohner sich darum kümmern“, sagte Jung. Deshalb dürfte das letzte Wort hier noch nicht gesprochen worden sein. Auf jeden Fall aber soll zwischen Sporthalle und Friedhof im Bereich des Wohngebietes An der Bamburg ein Spielplatz entstehen. Dafür sollen Fördermittel eingeworben werden. Im Haushalt der Stadt sind 8000 Euro für Spielgeräte eingestellt. In den kommenden Jahren sollen auch die Ortsteile bedacht werden. „Wir haben unsere Kinder zählen lassen. Es ist die Erkenntnis gewachsen, dass zwingend auch in den Ortsteilen Spielplätze gebaut werden müssen“, sagt Guntram Jung. So leben beispielsweise in Arpshagen 28 Kinder im Alter von bis zu zehn Jahren, in Hofzumfelde 15, in Oberhof zwölf. Gemeindeigene Spielplätze gibt es dort nicht. Sechs Spielplätze gibt es dagegen in der Stadt Klütz. Um handlungsfähig zu bleiben, mussten wir den Haushalt so beschließen.“Guntram Jung (CDU), Bürgermeister Robert Niemeyer

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