Kurverwaltung plant Dünenpromenade

Die Kurverwaltung im Ostseebad Boltenhagen will möglichst noch in diesem Jahr ein großes Projekt für den Tourismus auf den Weg bringen. Auf 2700 Metern soll eine Promenade auf die Düne zwischen den Strandaufgängen 3 und 20 gebaut werden. Für die nächsten drei Jahre hat die Kurverwaltung dafür Kosten von etwa 3,5 Millionen Euro in ihrem Wirtschaftsplan eingestellt. Die Pläne für das touristische Großprojekt stehen. Verschiedene Gutachten unter anderem für den Naturschutz wurden eingeholt. Auch die Gemeindevertretung hat in den vergangenen Jahren schon Beschlüsse gefasst. 2013 wurden von der Kurverwaltung Anträge auf Fördermittel gestellt. Jetzt wartet Kurdirektorin Claudia Hörl auf die Antworten vom Landkreis und vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (Stalu) auf ihre Bauanträge. „Es wäre nach langer Zeit wieder eine Investition in die touristische Infrastruktur. Schleswig-Holstein hat in diesem Bereich in den vergangenen Jahren viel investiert“, sagt Claudia Hörl. Sie sieht in dem Bau einer Dünenpromenade gleich mehrere positive Aspekte. Zum einen gebe es einen attraktiven Weg für Fußgänger mit Blick auf die Ostsee. Sie könnten flanieren und an Stellen mit Sitzgelegenheiten die Ostsee genießen. „Außerdem würde sich die Problematik von Fußgängern und Radfahrern auf der Strandpromenade auflösen“, glaubt Hörl. Immer wieder fühlen sich Fußgänger von Radfahrern gestört, die die Strandpromenade eigentlich nicht befahren dürfen. „Die Strandpromenade könnte dann zum Radweg umgewidmet werden, wenn es die Dünenpromenade als Fußweg gibt“, sagt Hörl. Schließlich würde der Bau der Dünenpromenade auch Anliegen des Stalu entgegen kommen. Das Amt kritisiert schon länger, dass die Hütten der Strandkorbvermieter und der Rettungsschwimmer eigentlich unerlaubt auf der Düne stehen. „Wir haben hier eine Situation von eigentlich illegalen Bauten, die geheilt werden soll“, sagt Claudia Hörl. Mit Blick auf die Pläne der Kurverwaltung zur Dünenpromenade habe das Stalu bisher ein Auge zugedrückt. Mit der Promenade, die mit Pfählen auf den Dünenkamm gebaut werden soll, sind auch Plattformen für die Gebäude der Rettungsschwimmer und Strandkorbvermieter geplant. Dieser Bauweise kann das Stalu mit der Baugenehmigung zustimmen. Ebenso sollen die Strandaufgänge 3, 13 und 20 so ausgebaut werden, dass Fahrzeuge zum Beispiel zur Strandreinigung sie befahren können. Außerdem plant das Stalu, die Dünen in Boltenhagen für den Küstenschutz zu erhöhen. Das würde im Zuge der Bauarbeiten für die Dünenpromenade mit geschehen. „Von der Aufspülung des Strandes ist noch Sand kurz vor Redewisch in einer Art Depot“, sagt Claudia Hörl und spricht von Sand, der auf einem mit Stein und Beton befestigten Bereich liegt. „Der Sand kann dafür benutzt werden.“ Die Kurdirektorin hofft für das Projekt Dünenpromenade auf möglichst viel Zuschüsse aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Bei einer Zusage müsste die Kurverwaltung dann eventuell nur ein Viertel der Kosten selber tragen. Finanziert werden Planung und Bau, abgesehen von Fördermitteln, von der Kurverwaltung. „Es sind Einnahmen aus der Kurabgabe, die wir wieder in den Tourismus investieren“, betont die Kurdirektorin. Auch für mögliche Kosten der Instandhaltung werde in den Folgejahren die Kurverwaltung aufkommen. Es handele sich nicht um Steuergelder, mit denen die Gemeindevertretung Projekte finanziert. Claudia Hörl räumt ein, sie könne nicht versprechen, dass die geplante Dünenpromenade mehr Urlauber nach Boltenhagen bringe. „Aber wenn wir hier nichts machen, bleiben die Gäste irgendwann weg“, warnt sie. Die Kurdirektorin hofft, dass der Bau der Dünenpromenade eventuell schon in diesem Herbst begonnen werden kann. Zur Saison 2016 könnte dann ein erster Teilabschnitt fertiggestellt sein. Die Strand- promenade könnte zum Radweg umge- widmet werden, wenn es die Dünenpro- menade als Fußweg gibt.“ Claudia Hörl, Kurdirektorin Malte Behnk

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