Palmberg kauft Halle auf Sabower Höhe

Der Büromöbelhersteller Palmberg aus Schönberg hat das Grundstück der Firma YXRAY-Systems im Gewerbegebiet Sabower Höhe gekauft. Nach der Unterzeichnung des Notarvertrages und dem Überweisen der Kaufsumme ist nun laut Palmberg-Geschäftsführer Uwe Blaumann auch der Besitzerwechsel vollzogen. Der Eintrag ins Grundbuch erfolgte und Ende April haben auch die Hallenschlüssel den Besitzer gewechselt. Palmberg war offenbar nicht die einzige Schönberger Firma, die Interesse an diesem Gebäude hatte. Der Büromöbelhersteller soll für die 800 Quadratmeter große Halle und das mehr als 2000 Quadratmeter große Grundstück aber 50000 Euro mehr geboten haben, insgesamt rund 500 000 Euro. „Ich habe den Preis bezahlt, den mir diese Immobilie wert war. Sie erfüllt unsere Zwecke“, erklärt Blaumann. In der neuen Halle will Palmberg ab November, wenn das Jahresendgeschäft beginnt, Akustikwände und Trennwände produzieren und auch Polsterarbeiten durchführen. „Vom Zuschnitt sogenannter Wabenplatten, dem Verkleben einer Deckschicht und dem Beziehen mit Stoff machen wir künftig alles selbst“, erklärt Uwe Blaumann. Noch stellt solche Akustik- und Trennwände ein Zulieferer für die Schönberger her — rund 900 Kilometer entfernt von der Maurinestadt. „Um unseren Ruf, den wir in der Branche haben, zu bestätigen — nämlich: schnell, akkurat und flexibel zu sein — werden wir diese Wände künftig in Schönberg in Eigenregie fertigen.“ Bislang war es offenbar nicht immer einfach, Liefertermine dieser Produkte einzuhalten. „Bei unserem Zulieferer waren die Wände ein absolutes Nischenprodukt. Hinzu kommt der weite Weg. Deshalb haben wir gesagt: Das holen wir jetzt zu uns“, begründet Uwe Blaumann die Entscheidung. Durch die eigene Produktion könne Palmberg auch eine breitere Produktpalette anbieten. „Wir haben dann etwa 20 verschiedene Stoffe für die Wände in unserem Angebot.“ Die von Palmberg entwickelten Akustik- und Trennwände hat der Büromöbelhersteller erstmals bei der Orgatec in Köln — der weltweit größten Möbelmesse — im vergangenen Jahr vorgestellt. Laut Blaumann mit großem Erfolg. „Dieses Produkt ist sehr gut angekommen. Die Nachfrage ist sehr, sehr groß. Deshalb erwarten wir in diesem Bereich auch einen erheblichen Umsatzzuwachs.“ Ein wichtiger Grund für die Kaufentscheidung zugunsten der Halle im Schönberger Gewerbegebiet Sabower Höhe: Sie muss für die neue Produktion so gut wie nicht umgebaut werden, sagt Uwe Blaumann. „Die Investitionskosten sind gering. Wir brauchen nur Druckluft und ein paar andere technische Ausrüstungen — können quasi von null auf hundert starten.“ Palmberg hatte ursprünglich auch Interesse an der Halle der ehemaligen Firma Weimann in Selmsdorf, die der Lübecker Medizinhersteller Euroimmun jetzt gekauft hat. „Die Halle wäre aber mindestens fünf Nummern zu groß gewesen für uns“, erklärt der Palmberg-Geschäftsführer. Und dementsprechend auch teurer. Hinzu komme laut Uwe Blaumann, dass der Standort im Schönberger Gewerbegebiet für ihn interessanter sei. Durch die künftig größere Betriebsfläche sucht der Schönberger Büromöbelhersteller auch neue Mitarbeiter. Vor allem Polsterer. „Zu Beginn zwei. Wie viele Mitarbeiter wir irgendwann mal durch die neue Produktion beschäftigen werden, weiß ich aber noch nicht genau“, so Blaumann, der sich einen kleinen Seitenhieb auf die Förderpolitik des Landes nicht verkneifen möchte: „Die Landesförderungsanstalt wird sicher glücklich sein, dass es zum Kauf durch die Firma Palmberg gekommen ist. Denn somit sind die geflossenen Fördergelder doch noch sinnvoll investiert und haben eine nachhaltige Wirkung.“ Historisches 1922 lässt Hans Bockwoldt auf dem Palmberg in Schönberg die erste Möbelfabrik bauen. Im Jahr 1924 wird die Produktion auf die Herstellung von furnierten Wohnzimmereinrichtungen umgestellt und 1951 erfolgt die Verstaatlichung der Möbelfabrik. In den 70er und 80er Jahren produziert der Betrieb hauptsächlich Schlafraummöbel. 1990 wird die Palmberg-Möbel GmbH am 1. September aus dem Schweriner Möbelwerk herausgelöst und Uwe Blaumann ihr Geschäftsführer. 1991 wird das Schönberger Unternehmen nach Verkaufsverhandlungen mit der Treuhand am 1. September privatisiert.Quelle: Palmberg Steffen Oldörp

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