Raus aus der Sackgasse: Zeughausstraße wird geöffnet

Die Zeughausstraße in der Wismarer Altstadt „befindet sich in einem schlechten Zustand“, so Peter Rittemann von der Bauplanung der Hansestadt. Besserung ist in Sicht. Im Herbst sollen die Arbeiten beginnen, im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Die Bürgerschaft hat dem Vorhaben zugestimmt, das hatte im Vorfeld auch der Bauausschuss getan. Das Besondere wird sein, dass die Zeughausstraße, jetzt eine Sackgasse, zur Ulmenstraße hin geöffnet wird. Nur in diese eine Richtung und auch nur für Rechtsabbieger. Diese Regelung gehe auch auf den Wunsch der „Bäckerei Senf“ zurück, die die Straße für den Transport nutzt. Grundsätzlich, erläutert Peter Rittemann, können die Zeughausstraße wie jetzt in beide Richtungen befahren werden. Auch nach der Sanierung bleibt die Straße dem Anwohnerparken vorbehalten. Mit einigen Änderungen: In Richtung Ulmenstraße werden die 18 Stellplätze schräg angeordnet, in Richtung Claus-Jesup-Straße wird es Längsparken (18 Stellplätze) geben. Die Anzahl der Parkmöglichkeiten für Autos reduziert sich von jetzt 50 auf 36. Allerdings entsprechen die jetzigen Parkmöglichkeiten nicht mehr dem heutigen Standard, relativiert Peter Rittemann.‘ Der finanzielle Aufwand für den Um- und Ausbau der Straße ist enorm. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 723 000 Euro. Der Straßenbau verschlingt 436000 Euro, die Erneuerung der Schmutz- und Regenentwässerung, einschließlich der Hausanschlüsse, 286423 Euro. Etwa 402000 Euro stehen aus dem Topf der Städtebaufördermittel zur Verfügung. Nicht nur die Straße, sondern auch die Nebenanlagen sowie die Ver- und Entsorgungsleitungen befinden sich in einem schlechten baulichen Zustand. Das wird sich komplett ändern. Die Straßenoberfläche wird wie immer in der Altstadt unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten erneuert. Im Fahrbereich werden Pflastersteine verlegt, bei den Stellplätzen Natursteinkleinpflaster und bei den Gehwege Bockhorner Klinker. Im Parkstreifen der Zeughausstraße sind sechs und im Grünstreifen zur Ulmenstraße zwei Bäume vorgesehen. Außerdem wird die Straßenbeleuchtung erneuert. Nachdem Gas und Wasser bereits von den Stadtwerken erneuert worden sind, wird das unterirdische Kanalnetz ab Herbst zunächst durch den Entsorgungs- und Verkehrsbetrieb auf Vordermann gebracht. Der Einmündungsbereich zwischen der Zeughausstraße und der Claus-Jesup-Straße gehört nicht zum Umfang der Arbeiten. Aus der Geschichte Die Zeughausstraße wird um 1408 zuerst „platea Ladewici“ und 1449 „Ladewigstrate“ nach einer dort ansässigen Familie genannt. Der Wismarer Ortschronist Detlef Schmidt schreibt weiter in seinem Büchlein über Wismarer Straßennamen: Nach 1475 ist der alte Name durch „hanreigerstrate“ ersetzt, woraus bis 1871 die „Hahnreistraße“ wurde. Dieser Name, dessen begriff für einen mann steht, dessen Frau „fremdgegangen“ ist, dem also „Hörner“ aufgesetzt wurden, war dem Wismarer Rat aber dann doch zu direkt. Am 10. Juni 1871 bekam die Zeughausstraße ihren heutigen Namen. Heiko Hoffmann

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