Windkraftgebiete: Mehr Flexibilität gewünscht

Grevesmühlen — Am Donnerstag sollen sich die Mitglieder des Kreistags von Nordwestmecklenburg zur weiteren Ausweisung von Eignungsgebieten für Windkraftanlagen positionieren. Die Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes Westmecklenburg kommt im Februar zusammen. Es sollen in den kommenden Jahren weitere Eignungsflächen ausgewiesen werden. Dazu wurden von den Fachausschüssen des Landkreises Empfehlungen erarbeitet, die der Regionale Planungsverband bei seiner Planung berücksichtigen könnte. So sollen künftig Abstände der Windräder zur Wohnbebauung, zu Gebieten, die der Erholung und dem Tourismus dienen, und zu Naturschutzgebieten vergrößert werden, wenn es nach dem Willen der Politiker im Nordwesten geht. „Solche Kriterien sollten in unserem Planungsgebiet unterschiedlich gewichtet werden können“, sagte gestern Gerhard Rappen (CDU), amtierender Landrat. „Wenn zum Beispiel der Tourismus in einem Gebiet der wichtigste Wirtschaftszweig ist, sollte die Windenergie hinten an stehen“, fordert er. Andere Gebiete seien weniger für den Tourismus und damit mehr für die Windkraft geeignet. Obwohl es im Planungsverband um die Ausweisung neuer Gebiete geht, habe man im Kreis auch ältere Anlagen mit Bestandsschutz im Blick. „Wenn bei einem jetzt erlaubten, aber geringen Abstand von 500 Metern eine jetzt 80 Meter hohe Anlage vergrößert wird, gibt das Probleme“, ist sich Rappen sicher. Zudem ärgert er sich darüber, dass die Kreisverwaltung nicht darüber informiert ist, welche Gewerbesteuereinnahmen es aus der Windenergie bislang gibt. „Über den Steuerfluss haben wir keinen Überblick. Wir wissen nicht einmal, ob überhaupt schon Steuern aus den Anlagen fließen“, so Gerhard Rappen. Der Regionale Planungsverband Westmecklenburg hat bisher 31 Windeignungsgebiete ausgewiesen. 134 Anlagen kommen für ein Repowering, eine Vergrößerung, in Betracht. Danach könnten 1600 Gigawattstunden Strom pro Jahr mit Wind produziert werden — 86,5 % des Jahresstrombedarfs in der Region. mab

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