Wohlenberger kämpfen für ihren Strand

Der Zustand des Strandes östlich des Wohlenberger Anlegers ist nicht mehr zumutbar. Von Strand kann keine Rede mehr sein, große Bereiche sind mit hohen, harten Gräsern oder Sträuchern bewuchert. Das sagt Petra Rappen (CDU), Stadtvertreterin in Klütz, und sie spricht dabei Bewohnern von Wohlenberg und Oberhof aber auch anderen Kommunalpolitikern sowie Bürgermeister Guntram Jung (CDU) aus dem Herzen. „Es ist inzwischen eigentlich nicht mehr zumutbar, dort Gebühren zu verlangen“, so Rappen. „Es kann nicht der Wille sein, dass man den Strand zuwachsen lassen muss. Wir haben eine Verantwortung für unsere Einwohner, die Unternehmer und deren Gäste.“ Wenn man sich bezüglich des Wohlenberger Strandes wie bisher vom Naturschutz einschränken lasse, „brauchen wir uns keine Gedanken mehr um die Neugestaltung der Parkplätze machen, weil dann keiner mehr dort hin will.“ Dann blieben auch Einnahmen aus der Strandgebühr aus. Mit Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises sowie des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt (Stalu) möchten die Klützer Politiker möglichst kurzfristig einen Ortstermin in Wohlenberg vereinbaren. „Es muss endlich ganz genau geklärt werden, was wir am Strand noch machen dürfen und was nicht“, so Petra Rappen. Aus ihrer Sicht müsste es gestattet werden, einen Großteil des Bewuchses zu entfernen oder zurückzuschneiden. „Es wächst da ja längst nicht nur Schilf sondern auch Sanddorn und Weiden.“ Ähnlich sehen das Vertreter der Interessengemeinschaft Wohlenberg/Oberhof. Sie kämpfen dafür, ihren Strand erhalten zu dürfen. Von Seiten der Stadt Klütz wird ihnen aber immer wieder das Argument entgegengebracht, den Strand zu beräumen und Wildwuchs der Pflanzen zu entfernen, sei wegen des Naturschutzes verboten. „Das stimmt nicht“, sagt Gerd Bade, der mit Andreas Poeche, Dr. Franz Tscherney und anderen der Interessengemeinschaft angehört. „Ich habe im April beim Stalu gefragt, was am Strand in der Wohlenberger Wiek gemacht werden darf und was nicht. Dort hat man mich auf den FFH-Managementplan für die Wismarbucht von 2006 verwiesen“, sagt Tscherney. Darin sind für Wohlenberg intensiv genutzte und direkt am großen Anleger weniger intensiv genutzte Strände ausgewiesen. „Dort ist das Ausüben von Strandsportarten ebenso erlaubt, wie eine Strandreinigung und gegebenenfalls eine Strandauffüllung“, interpretiert Tscherney den Managementplan. Viel mehr wollen die Wohlenberger nicht, die für ihren eigenen Erholungsfaktor am Strand aber auch für die vielen Urlauber und Tagesgäste kämpfen. „Die Leute aus dem Umfeld bleiben langsam weg. Früher galt die Wohlenberger Wiek als Badewanne von Schwerin“, sagt Andreas Poeche. „Ich bade seit mehr als 40 Jahren hier und früher lagen wir in sieben Reihen am Strand und es war noch Platz für ein Volleyballfeld.“ Doch der Strandsand wird immer weiter überwuchert. Vom Meer breiten sich Schilf und Röhricht aus, was im FFH-Plan als schützenswert angesehen wird. Von der Straße am Strand wachsen aber auch Wildrosen und sich Jahr für Jahr ausbreitender Sanddorn auf den Strand. „Der kleine Streifen hat sich auf mehr als zehn Meter verbreitert. Von der Straßenseite aus wird er regelmäßig geschnitten“, sagt Gerd Bade. Ebenso beobachtet er, wie sich Sträucher immer weiter ausbreiten. Bade will mit der Interessengemeinschaft erreichen, dass der Wohlenberger Strand wieder in den Zustand von 2006 versetzt wird. „Es gibt auch genügend Helfer, die anpacken und Maschinen stellen würden“, geht Bade darauf ein, dass die Stadt Klütz argumentieren könnte, dass kein Geld für so eine Maßnahme vorhanden ist. • Wer die Interessengemeinschaft unterstützen will, kann per E-Mail an IG-Oberhof-Wohlenberg@t-online.de Informationen bekommen und sich an einer Unterschriftenaktion beteiligen. Laut FFH-Management- plan sind Strandreinigung und auch Strandauffüllungen erlaubt.“ Dr. Franz Tscherney, IG-Wohlenberg Malte Behnk

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