22000 neue Fälle für Finanzamt Güstrow

Knapp 13000 Akten haben Birgit Strube und Christine Maaß aus den Umzugskartons geräumt und ordentlich im Finanzamt Güstrow einsortiert — allein für ihren Bereich „Bewertung“. Mit der Strukturreform der Finanzämter in Mecklenburg-Vorpommern musste jetzt die Behörde in Malchin die Zuständigkeiten für die Ämter Mecklenburgische Seenplatte, Gnoien und Teterow an das Amt in Güstrow übergeben. Mit Stichtag 1. November haben die Mitarbeiter in der Barlachstadt so knapp 22000 Fälle mehr zu bearbeiten. „Es kommen aber auch 23 neue Mitarbeiter hinzu“, sagt Finanzamtsleiter Andreas Grüttner. Die Fallzahlen für den einzelnen Sachbearbeiter würde sich nicht erhöhen. „Wir werden es so handhaben, dass die Mitarbeiter aus Malchin nach Möglichkeit ihre bisherigen Fälle behalten“, sagt Grüttner. Denn alles solle so reibungslos wie möglich verlaufen. Mit der Zusammenlegung will die Landesregierung mehr Effizienz in die Arbeit der Finanzämter bringen. „Die Zuständigkeiten werden so an die Grenzen der Landkreise angepasst“, sagt Amtsvorsteher Andreas Grüttner. Für die meisten Bürger bedeute dies aber nur geringfügige Veränderungen. So jedenfalls schätzt es der Amtsleiter ein. „Es wird ja keine Stelle geschlossen“, sagt er. Die Außenstelle bleibe in Malchin auch weiterhin erhalten. „Für Bürger, die mit uns Kontakt aufnehmen wollen, ändert sich im Prinzip nur die Telefonnummer“, sagt er. Einige müssten ihre Daueraufträge ändern. „Wir buchen aber natürlich auch um, falls Beträge noch an das alte Amt in Malchin geleitet wurden“, betont Andreas Grüttner. Die Erfahrung zeige zudem, dass immer mehr Menschen eine elektronische Steuererklärung machen. „Wir wollen aber weiterhin immer ansprechbar sein“, sagt Grüttner. Daher werde sich auch in Zukunft nichts an den Öffnungszeiten ändern. Vor allem ältere Menschen suchen den persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern in der Steuerbehörde. „Aber auch für Steuerberater wollen wir weiter gut ansprechbar sein“, sagt Andreas Grüttner. Das Güstrower Finanzamt sei am Klosterhof zudem sehr gut erreichbar. „Es liegt zentral in der Innenstadt und ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen — auch für Bürger aus dem Landkreis“, sagt der Amtsvorsteher. Der Umzug von Personal und Akten ging schneller, als erwartet. „Die Kollegen in Malchin haben alles sehr gut vorbereitet“, bestätigt Grüttner. Deswegen ging es bei den Sachbearbeiterinnen Birgit Strube und Christine Maaß auch relativ schnell. „Wir haben etwa zwei Tage zum Auspacken gebraucht“, sagt Strube. Dann haben sie alles neu beschriftet und gut einsortiert. „Jetzt sind es nur noch Kleinigkeiten“, sagt sie. Noch bis Ende der Woche müssen Bürger mit Einschränkungen rechnen. Bis einschließlich Freitag ist die Behörde nur in Teilbereichen geöffnet. Steuerliche Angelegenheiten können jedoch in der Zentralen Informations- und Annahmestelle angemeldet werden. Die Mitarbeiter dort können allgemeine Auskünfte geben, Steuererklärungen annehmen und Anträge weiterleiten. Neue Mitarbeiter 22 124 Fälle und Akten kommen genau für die Mitarbeiter des Güstrower Finanzamtes hinzu. Allein 13000 von ihnen gehören zur Abteilung Bewertung. Damit bearbeitet die Behörde nun insgesamt mehr als 101000 Fälle. Das Amt in Güstrow hat zudem die Zuständigkeit für die Ämter Mecklenburgische Schweiz, Gnoien und Teterow übernommen. 23 von den 127 Mitarbeitern kommen neu aus dem Malchiner Finanzamt in Güstrow hinzu. Michaela Krohn

Güstrow - 22000 neue Fälle für Finanzamt Güstrow