45 Minuten lang ein Spiel auf Augenhöhe

Leuna — Nachdem der Güstrower Nils Steppat in der 42. Minute in Leuna den 3:4-Anschlusstreffer erzielt hatte, hoffte Teammanager Marc Drenckhan auf einen Punktgewinn des ATSV beim verlustpunktlosen Spitzenreiter TSV Leuna. Doch dann folgten fünf wilde Minuten, die den Gästen einen frustrierenden Sechs-Tore-Rückstand (3:9) nach fünf Gegentreffern in Folge einbrachten. Und ihnen die Zuversicht, eine Überraschung hinzulegen, raubten. „Eine Dreiviertelstunde war es ein Spiel auf Augenhöhe. Da trat Leuna kaum wie ein Spitzenreiter, geschweige denn wie ein künftiger Erstbundesligist, auf“, kommentierte Drenckhan. Und er haderte gar nicht so sehr mit den insgesamt neun Gegentoren: „Die kann man im Hallenhockey schnell mal bekommen. Die Leunaer haben viele ihrer Angriffe clever ausgespielt. Was man von unserer Mannschaft nicht sagen kann. Sechs Tore in 60 Minuten sind einfach zu wenig“, kritisierte Drenckhan. In der ersten Halbzeit hatten beide Teams wenig Spektakuläres geboten. 30 Minuten lang gegenseitiges Abtasten. Langweiliges Hallenhockey, meinten Augenzeugen. Das frühe 1:0 der Gastgeber (3.) konnte Bastian Bobzien in der 26. Minute ausgleichen, doch kurz vor der Pause gerieten die Güstrower erneut in Rückstand (1:2/30.). Nur drei Tore in 30 Minuten — ziemlich ungewöhnlich. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Leuna zog auf 3:1 davon (33.), Sören Ahlberg verkürzte (2:3/40). Dem 4:2 der Gastgeber (41.) ließ der ATSV das eingangs erwähnte 3:4 durch Steppat folgen. Dann passierten die fünf Minuten zum Vergessen, die das Spiel zwischen dem TSV und dem ATSV entschieden. Nach dem 3:9 aus Güstrower Sicht war klar, dass es auch im zweiten Auswärtsspiel nichts mit einem Punkt für die Spieler von Trainer Frank Schalla werden würde. Eine „Klatsche“ wie kürzlich beim Mariendorfer HC (7:15) wurde es diesmal jedoch nicht, weil die Spieler um Kapitän Sören Franke nicht resignierten und sich bis zum Ende der 60 Minuten um eine besseres Resultat bemühten. Dies gelang noch dreimal — dreimal durch Andreas Sill ((51., 53., 60.). 6:9 beim weiter ungeschorenen Spitzenreiter der 2. Bundesliga Ost — das hört sich nicht schlecht an. „Aber die Niederlage ist um zwei Tore zu hoch ausgefallen“, so noch einmal Manager Drenckhan. Nach der Hinrunde führt Leuna (15 Punkte) vor dem Mariendorfer HC (12 Punkte), der sich am Wochenende bei Zehlendorf 88 mit 6:3 durchsetzen konnte. Das Mittelfeld bilden der Berliner SC (8:4-Auswärtssieg bei ATV Leipzig) und der ATSV Güstrow, beide mit 7 Zählern. Fünfter bei Halbzeit ist Zehlendorf vor dem weiter punktlosen Aufsteiger aus Leipzig. Schon am kommenden Sonntag wird das erste Rückrundenspiel ausgetragen. Dann treten die Güstrower beim Berliner SC an. ATSV-Herren: Koch (Rybacki) — Noske, Bobzien 1, Ahlberg 1, Sill 3, Steppat 1, Böhmert, Franke, Schröder, Tessenow, Wittenburg. Die Niederlage ist um zwei Tore zu hoch ausgefallen.“Marco Drenckhan, ATSV Güstrow Hans-Albrecht Kühne

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