Bölkow gewinnt Derby in Unterzahl

Zwei Wochen nach der Heimpleite gegen den PSV Ribnitz-Damgarten mussten GSC-Trainer Sven Lange und sein Team ausgerechnet im Derby beim Bölkower SV die nächste Niederlage verkraften. Güstrow, als Aufstiegsanwärter Nord angetreten, ist jetzt Tabellenvierter. Nicht nur Bölkow überholte die Barlachstädter in der Tabelle der Landesliga Nord. Auch die Ribnitzer zogen an Güstrow vorbei. Spitzenreiter FSV Kühlungsborn nutzte indes die Chance und baute am Sonntag mit einem 2:1-Sieg über SV Hafen Rostock die Führung aus. Die Vorfreude auf das Derby am vergangenen Sonnabend in Mühl Rosin war riesig, sowohl aufseiten des BSV als auch bei den Gästen vom GSC und deren Anhang. Rund um den Platz sah man etwa 530 gespannt und hoffnungsvoll schauende Gesichter. In den ersten 30 Minuten des Nachbarschaftsduells passierte vorerst nicht viel. Tore? Fehlanzeige! Die Gäste hatten in einem eher offenen Spiel nur wenige Chancen. Die Gemütlichkeit ließ aber bald nach. In der 32. Minute gewann der Bölkower Michael Hintze den Ball für sich, über André Stach wanderte dieser an Henrik Löhning, der mit einer guten Flanke an Denis Witte zuspielte, der schließlich in eiskalter Manier das erste Tor erzielte. In der 35. Minute wurden die Zweikämpfe härter, die ersten gelben Karten, eine für jede Seite, wurden vergeben. Dann war es wieder Henrik Löhning, der den Ball mit einer starken Flanke seinem Teamkameraden Steven Licher zuspielte. Der nutzte die Chance und erzielte in der 38. Minute ein sehenswertes Kopfballtor. In der Euphorie des Torjubels schlug André Stach den Ball hinaus und kassierte dafür Gelb-Rot, was beim Bölkower Anhang laute Protestrufe und vielfaches Kopfschütteln hervorrief. Bölkow musste fortan in Unterzahl die Partie bestehen. Das sorgte zunächst für Unsicherheit bei den Gastgebern, so auch in der 44. Minute in der Hintermannschaft des BSV. Güstrows Sven Bildhauer hatte die beste Chance für den Anschluss, vergab diese aber. Im zweiten Durchgang erhöhten die Gäste den Druck und schnürten die Bölkower förmlich in deren eigenen Hälfte ein. Folgerichtig fiel das 2:1 nach einem abgefälschten Schuss von GSC-Kapitän Björn Plate. Der Anschlusstreffer ermutigte die Güstrower, sie drückten weiter. Die in Unterzahl kämpfenden Bölkower brachten jedoch mit viel Einsatz den kostbaren Sieg über die Zeit. Für GSC-Torwarttrainer Torsten Fentzahn war es „enttäuschend, dass Bölkow aus gerade mal zwei Chancen zwei Tore“ erzielen konnte. „Ich bin einfach nur traurig", meinte er. Dass es angesichts des hohen Angriffsdrucks der Gäste im zweiten Durchgang ein eher glücklicher Derbysieg war, räumte Sandro Ahrens, Torwart-Trainer des BSV freimütig ein: „Es war ein kampfbetontes Spiel mit einem sehr glücklichen Sieger". TSV Bützow — SV Prohner Wiek 3:0 (1:0) — Gegen stark defensiv ausgerichtete Gäste fuhr der TSV einen nie gefährdeten Heimsieg ein. Aber immerhin dauerte es 22 Minuten, ehe Felix Engert der 1:0-Führungstreffer gelang. Auch wollte bei den Bützowern so recht keine Freude aufkommen. Denn kurz zuvor musste Jan Allgner verletzt ausgewechselt werden. Im zweiten Durchgang beherrschten die Gastgeber die Partie weiter, von den Gästen waren hingegen nur wenige Offensivaktionen zu sehen. Tommy Belosa erzielte in der 72. Minute das 2:0. Schon zu diesem Zeitpunkt konnte sich niemand vorstellen, dass Prohn den Sieg noch in Gefahr bringen könnte. Hannes Hojenski band den Sack für den TSV in der 87. Minute zu. Mit dem Heimsieg verbessert sich Bützow auf Rang 7 und ist jetzt punktgleich mit Hafen Rostock. SV Warnemünde — Laager SV 0:0 — Vor der Begegnung wären die Gäste aus Laage mit einem Punkt beim unbequemen und defensiv starken Aufsteiger zufrieden gewesen. Nach der Partie in Warnemünde jedoch ärgerten sich die Gäste über zwei verschenkte Punkte. Und Warnemündes Trainer Ralf Henninger sprach sogar von einem „glücklichen Punkt“ für sein Team. Laage hatte zahlreiche Chancen, aber deren Verwertung blieb auf der Strecke. Stephanie Staack und Rolf Barkhorn

Fußball-Landesliga Nord. Bölkower SV — Güstrower SC 2:1 (2:0) - Bölkow gewinnt Derby in Unterzahl