Brache Friedhofsweg: Unkraut statt Baustart

Ein Penny-Supermarkt und Wohnungen — das sieht das Konzept für das brachliegende Grundstück am Friedhofsweg/Ecke Stampfmüllerstraße vor. Der Bauantrag ist seit zwei Jahren genehmigt. Passiert ist auf dem Gelände jedoch noch nichts. Man sei in Verhandlungen mit einem Mieter, erklärt Ingo Hadrych, Prokurist des Bauunternehmens HC Hagemann constructions group. Bereits 2011 reichte die Firma, die Eigentümerin des Doberaner Hofes ist, einen Bauantrag bei der Stadt ein. Dieser sei 2012 genehmigt worden, befristet für drei Jahre, teilt Hadrych auf OZ-Anfrage mit. Das bestätigt auch das Amt für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Wirtschaft, verweist aber darauf, dass noch nichts weiter passiert ist. Vielmehr heißt es, dass das Amt „in den vergangenen Jahren zahlreiche Gespräche mit dem Eigentümer zu verschiedenen Konzepten geführt hat“. Bislang scheinbar erfolglos. 2015 läuft die Baugenehmigung zunächst aus. Vor drei Jahren beschäftigte sich der Ortsbeirat Kröpeliner-Tor-Vorstadt mit den Planungsunterlagen. Von einem Ladengeschäft mit einer Nutzfläche von knapp 850 Quadratmetern und 24 Wohnungen, insgesamt sechs Etagen, war die Rede. Von der Gestaltung der Putzfassade und der Verengung des Gehweges. Der Penny-Supermarkt sei noch aktuell, sagt Hadrych. Mit der Wiese hinter dem Doberaner Hof sei das Ensemble unvollständig. „Wir wollen sie unbedingt bebauen“, sagt er. Mittlerweile ist das freie Gelände weiter verwildert und das Gras mannshoch gewachsen. Seit Jahren hört Yvonne Rohde von ihren Kunden, dass dort etwas passieren müsse. Sie ist die Inhaberin des Haarstudios „mondän“ an der Ecke Friedhofsweg/Ecke Stampfmüllerstraße. „Mir wäre eine ordentliche Grünfläche am liebsten“, sagt die Chefin. Sie befürchtet, dass der Ausblick dann durch den Blick auf eine graue Fassade getrübt wird. Einen Supermarkt genau gegenüber des jetzigen „Rewe“ hält sie für unsinnig. Ähnlich sieht das Jenny Ramos-Mendonza, die mit ihrer zweieinhalbjährigen Tochter auf dem Weg in die Stadt regelmäßig durch den Friedhofsweg geht. „Einen schönen Spielplatz finde ich schön. Einen Supermarkt? Wozu?“, fragt sie. Der Marktleiter von „Rewe“, Uwe Fiebranz, will die Entscheidung des Bauherren nicht kommentieren. Er frage sich nur, wo der Lieferanteneingang geplant werde. Das Gelände befindet sich in einer verkehrsberuhigten Zone, und die Stampfmüllerstraße komme ihm zu eng vor. Auf diese Detailfragen wollte Hadyrch nicht eingehen und verwies auf die laufenden Verhandlungen. Das freie Grundstück sei keine Dauerlösung, so der Prokurist. Das Stadtplanungsamt wolle weiterhin das Vorhaben unter Beachtung des Planungsrechtes wohlwollend begleiten. Erste Einkaufspassage Der Doberaner Hof ist 1993 als erste Einkaufspassage der Stadt eröffnet worden. Seitdem gibt es Pläne sie um einen Anbau Richtung Friedhofsweg zu erweitern, die bislang erfolglos blieben. Das Einkaufszentrum sollte ursprünglich eine Verlängerung zur Kröpeliner Einkaufsmeile sein. Inzwischen wurde der Doberaner Hof im Einzelhandelskonzept zum Nahversorgungszentrum herabgestuft. Der Einzelhandelsverband Nord riet immer wieder, dass sich die Passage an den Bedürfnissen der Menschen orientieren müsse. Katarina Sass

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