Menschen, die 2014 Geschichte schrieben

22 Jahre lang wurde der einzigartige Altar in der Güstrower Pfarrkirche restauriert. Mühsam und in filigraner Kleinstarbeit wurden die 180 Figuren des im Jahre 1522 aufgestellten Altars wieder aufpoliert. Elisabeth Taetow, ehemalige Pastorin der Pfarrkirche und Vorsitzende des Fördervereins zur Restaurierung des Jan-Borman-Altars, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den Altar wieder als einzigartiges Schmuckstück der Stadtkirche herrichten zu lassen. Im Juni wurden die Arbeiten beendet. Richtig gefeiert werden soll das im September 2015. Rund 500000 Euro hat die Restaurierung gekostet, mindestens drei Viertel davon kamen von Stiftungen. Elisabeth Taetow hat über die Jahre unermüdlich Spenden und Unterstützung gesammelt. Ein rundum gelungenes Wallenstein-Hoffest hat Weinhändler Leo Höglinger im September organisiert. Der Österreicher, der seit vielen Jahren in der Barlachstadt lebt, wollte sich nicht damit zufriedengeben, dass der beliebte „Sommertraum“ im Güstrower Schlossgarten bereits seit drei Jahren nicht mehr stattfinden konnte. Der Garten des Renaissance-Schlosses wurde gerade erst für rund drei Millionen Euro restauriert und steht nun unter Denkmalschutz. Monatelang hatte Leo Höglinger das Fest bis ins kleinste Detail geplant und organisiert. Gekommen sind 1800 Menschen. Das Fest war somit ein voller Erfolg. Kleinkunst, Musik, Comedy und Akrobatik bekamen die Güstrower im Spätsommer beim Hoffest zu sehen. 200 Säcke und 50 Kartons mit warmen Kleidern für den Winter sind bei der Hilfsaktion zusammengekommen, die in Güstrow vor allem durch Alexis Schwartz von der Güstrower Initiative für mehr Toleranz und Weltoffenheit publik gemacht wurde. Für Menschen aus Syrien, die nach Kobanê an die türkische Grenze geflüchtet sind und dort in Flüchtlingslagern leben. Auch die Güstrower Domgemeinde und der Eine-Welt-Laden beteiligten sich an dieser Aktion. Für die Güstrower hat Alexis Schwartz einen Kleidertausch im November organisiert. Denn: Alte, gebrauchte Kleidung muss nicht in den Müll wandern. Menschen brachten selbst Hosen, Jacken und Mäntel mit und tauschten diese gegen andere Sachen ein. Ein zwölf Jahre alter Gutower gewann den Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels und setzte sich gegen 575000 Teilnehmer aus 7200 Schulen durch. Luis Omer Dzananovic, der in Zehna zur Schule geht, hatte im Sommer in Berlin vor 200 Menschen aus dem Taschenbuch „Der Zufall kann mich mal“ von Martin Gülich gelesen. Damit ist er erst der vierte Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern, der in 55 Jahren den Wanderpokal in Empfang nehmen konnte. Luis Omer Dzananovic darf im kommenden Jahr in der Jury sitzen. Nicht nur das Lesen selbst, sondern auch das gesamte Auftreten der Teilnehmer wurde bewertet. Luis überzeugte und siegte. Bei der dreitägigen Veranstaltung in Berlin gab es nur noch 16 Teilnehmer. Besonders glücklich war Luis, als sich der Autor des Buches persönlich bei ihm meldete. Neue Häuser, eine bessere Infrastruktur und gute hygienische Bedingungen: Die Einwohner der afrikanischen Kleinstadt Labakoreh in Gambia haben durch die Hilfe Güstrower Bürger jetzt einen verbesserten Lebensstandard. Im Frühjahr reiste Monika Thomsen, die den Ort seit 17 Jahren unterstützt, mit einer kleinen Delegation nach Afrika — mit dem Ziel, die Mundhygiene zu verbessern. Das Zähneputzen stand auf dem Plan. Dort wurden bisher Baumwurzeln für die Mundhygiene verwendet. Verfaulte und ausgefallene Zähne waren keine Seltenheit. Monika Thomsen hatte Hunderte gespendete Zahnbürsten im Gepäck. Außerdem wurde die Gesundheitsstation in Labakoreh mit Verbandsmaterial und Medikamenten, die von Ärzten und Apotheken aus dem Landkreis Rostock gespendet wurden, versorgt. Die Flücht- linge benötigen unsere Unter- stützung.“Alexis Schwartz, Güstrow Michaela Krohn

Güstrow - Menschen, die 2014 Geschichte schrieben