Neue Tribüne: MC fehlt eine halbe Million

Der MC Güstrow funkt SOS an die Stadt. Für die Sanierung der Arena in der Plauer Chaussee benötigt er fast 800 000 Euro. Mit eigenen Mitteln ist das kaum zu bewerkstelligen. Bisher wurde fast im Alleingang und ohne große finanzielle Unterstützung am Stadion gearbeitet. Doch ohne fremde Hilfe kommen die Sanierungsarbeiten jetzt ins Stocken. Um weiterhin im internationalen Speedway-Geschäft tätig zu sein und Weltstars in das Oval zu schicken, muss ein zeitgemäßes Bauwerk entstehen. „Die Austragung von Prädikats-Veranstaltungen ist an strenge Richtlinien geknüpft. Gerade der Start- und Zielbereich mit exakter Zeitnahme-Möglichkeit und einer entsprechenden Unterbringung der Offiziellen ist vorgeschrieben“, sagt Thomas Koch, zweiter Vorsitzender des Vereins. Die Anlage des MC Güstrow könne diesen Anforderungen nur bedingt gerecht werden. Soll heißen: Ohne neue Tribüne finden langfristig keine hochkarätigen Rennen in der Barlachstadt statt. „Um auch zukünftig den internationalen Vorgaben zu entsprechen, besteht in diesem Bereich dringender Handlungsbedarf“, erklärt er den Antrag, den er an die Stadt stellte. Der Verein kann sich jetzt große Hoffnungen machen. Die Richtlinien der Stadt „Förderung von Investitionen an Vereinssportanlagen“ sehen Zuwendungen für den Neubau und die Erweiterung von Sportstätten und -anlagen vor. 798 000 Euro soll die Errichtung eines neuen Start- und Zielbereiches kosten. Inbegriffen sind ein neuer Start- und Zielrichterturm, sanitäre Anlagen, ein überdachter Zuschauerbereich sowie Lagerräume für die „Airfence“ (eine gesicherte Bande gefüllt mit Luft). Der MC Güstrow hat jedoch ein Budget von nur 298000 Euro. Fallen die Anträge positiv aus, unterstützt der Landessportbund dieses Vorhaben mit 375 000 Euro und die Stadt Güstrow mit 125000 Euro. Für die Zeitnehmer, den Stadionsprecher und die Rennleitung kann es derzeit zur Tortur werden, überhaupt in den Turm zu gelangen. Nur eine schmale Leiter aus Metall führt in die Kabine. „In den neuen Turm sollen sie künftig über eine Treppe gelangen. Auch eine neue Technik muss her“, sagt Koch. Dazu gehört auch, dass die Räume klimatisiert sind. Bis jetzt wärmen sich die Funktionäre an einem Heizlüfter. Auch sollen dort Räume und sanitäre Anlagen entstehen. Das meiste Geld für das Zukunftsprojekt würden jedoch die Betonarbeiten verschlingen. Laut Kostenschätzung sollen hierfür 186 385 Euro verbaut werden. Weit oben steht in der Planung auch die Stahlkonstruktion für das Tribünendach (145 935 Euro). Wie wichtig auch den Stadtvertretern die Arena ist, zeigt ein interfraktioneller Antrag aller demokratischen Parteien. Auf der Sitzung am Donnerstag soll beschlossen werden, dass sich die Stadt anteilig mit Fördermitteln beteiligen wird. Aber nur unter einer Bedingung — der Landessportbund muss seine Unterstützung erst bestätigen. Im Sportausschuss wurde das Thema bereits im Oktober umfassend diskutiert. „Alter und Bauzustand lassen hier eine Reparatur nicht mehr zu. Mit der Sanierung wird die Sportstätte aufgewertet“, erklärte der Vorsitzende Hans- Georg Kleinschmidt (SPD). Außerdem steige durch die sportlichen Veranstaltungen des Vereins auch der Bekanntheitsgrad der Barlachstadt. Anfang Juli gab es zum ersten Mal ein Rennen in Güstrow, das live beim Sportsender Eurosport zu sehen war. Vor der Übertragung wurde auf dem Sender zudem die Stadt vorgestellt. Der Ausschuss ist davon überzeugt, dass das Projekt des MC Güstrow auch den Tourismus in dieser Region ankurbeln werde und votierte einstimmig für eine Unterstützung. Stimmen Stadtvertretung und Landessportbund für einen Zuschuss, wird im Oktober 2015 mit dem Abriss der Haupttribüne begonnen. Neubau ab 2016 Die Austragung von Prädikats-Veranstaltungen ist an strenge Richtlinien geknüpft. Besonders der Start- und Zielbereich mit exakter Zeitnahme-Möglichkeit und einer entsprechenden Unterbringung der Offiziellen ist vorgeschrieben und mit den derzeitigen Anlagen des MC Güstrow nur noch bedingt erfüllbar. 798 000 Euro beinhalten laut Kostenschätzung alle Arbeiten für den Neubau, die 2016 beginnen sollen. Den Großteil soll der Landessportbund zahlen. Im Oktober 2015 soll die alte Tribüne in der Plauer Chaussee abgerissen werden. Mathias Otto

Güstrow - Neue Tribüne: MC fehlt eine halbe Million