Speedway im Herzen und auf dem Truck

Stephan Pawelke (46) ist ein großer Speedway-Fan und kann es jetzt schon kaum erwarten, dass am kommenden Wochenende die Europameisterschaft in seiner Heimatstadt ausgetragen wird. Noch nie gab es ein solches sportliches Großereignis in der Barlachstadt. Und weil der Motorsport ihm so viel bedeutet, hat sich der Fuhrunternehmer sogar seinen Truck verschönern lassen — damit jeder sehen kann, wie begeistert er von dem Sport auf zwei Rädern ist. „Schon seit ich zwölf Jahre alt bin, bin ich Speedway-Fan. Ich finde diesen Sport einfach toll“, schwärmt Stephan Pawelke. Bei fast jedem Rennen, das im Güstrower Stadion ausgetragen wird, ist er dabei. „Mein Nachbar hat mich damals einfach mal mitgenommen“, erinnert sich der Trucker. Seitdem sei er mit dem Virus Speedway infiziert. Immer wieder geht er mit Kollegen und Freunden ins Stadion und sichert sich die besten Plätze. Welcher Fahrer gewinnt, sei ihm nicht so wichtig. „Ich will vor allem gute und spannende Rennen sehen“, sagt er. Dass jetzt die Europameisterschaft in Güstrow ausgetragen wird, sei für ihn ganz großartig. „Die Vereinsmitglieder kümmern sich so liebevoll um das Stadion, haben alles mühsam saniert. Das Gelände ist immer in einem tipptoppen Zustand“, sagt der Fuhrunternehmer. Für diese hingebungsvolle und ehrenamtliche Arbeit wollte er sich beim Verein bedanken. „Ich musste mir überlegen, wie ich meinen neuen Truck lackiere und dann bin ich auf die Idee gekommen, ein Speedway-Motiv zu nehmen. Es soll einfach ein Dankeschön an den Verein für die viele tolle Arbeit sein“, sagt Stephan Pawelke. Der hätte ihm schließlich schon so viel Freude bereitet. Wo immer er mit seinem Lkw aufkreuzt, kennt man ihn schon. „Die meisten meiner Kollegen und Auftraggeber wissen, dass ich Fan bin“, sagt der Trucker, der vor allem Schüttgüter zwischen Güstrow und Rostock transportiert. Während sich Stephan Pawelke und viele Speedway-Fans bis zum Renn-Sonntag gedulden müssen, herrscht jetzt schon reges Treiben rund um die Arena in der Plauer Chaussee. Ein Geruch von Lack und frisch gemähtem Rasen liegt in der Luft. Es fehlt nur noch der Benzingeruch, der das Motorsport-Herz höherschlagen lässt. Schon seit Montag sind die ersten Gäste da und campen auf dem Gelände. Einer von ihnen ist Paul Mundt aus Waren an der Müritz. Der gelernte Maurer kann sich schon seit einigen Jahrzehnten für den Speedwaysport begeistern. Er hat seine Hilfe angeboten und unterstützt den Verein vor diesem Großereignis. „Ich bin nicht nur hier, um zu gucken“, sagt er. Gestern gehörte er zu dem Team, das der Tribüne einen neuen Anstrich verlieh. Paul Mundt: „Wenn dich das Virus gepackt hat, geht es nicht anders. So wie der Arbeitseinsatz bei diesem Verein ist, hab ich es sonst noch nirgends gesehen. Hier packen alle an. Deshalb helfe ich auch gern mit.“ Auch Marko Stief aus Diekhof verbringt seine Freizeit gern im Blaumann beim MC Güstrow. „Ich bin seit Kindesbeinen Speedway-Fan. Seit fünf Jahren biete ich auch meine Hilfe an“, erklärt er. Viel zu tun hat auch Ronny Blum. Seit fünf Jahren ist er Platzwart und kümmert sich zudem um die Ordnung vor und neben dem Platz. Eine Mammutaufgabe hat er noch zu erledigen. Die große Rasenfläche im Stadion muss bis zum Wochenende gestutzt werden. „Mit mehreren Leuten schaffen wir auch das. Auch wenn der Tag manchmal lang werden kann, verrichte ich die Arbeit für den MC Güstrow gern“, erklärt Blum. Der Verein erkennt seine Chance, sich einem großen Publikum zu präsentieren. Diese will er auch nutzen. Eurosport wird nicht nur vom Rennen berichten, sondern auch vom Treiben im abgesperrten Bereich. Deshalb bekam nicht nur die Tribüne, sondern gleich das ganze Fahrerlager einen neuen Anstrich. „Wir wollen ein guter Gastgeber sein und uns von der besten Seite präsentieren. Die Organisatoren werden von unserer Arbeit begeistert sein. Das wäre hoffentlich ein Anfang für weitere attraktive Veranstaltungen in dieser Stadt“, sagt Torsten Jürn, Vorsitzender des Vereins MC Güstrow. OZ verlost Tickets Für die Europameisterschaft im Speedway am Sonntagabend verlost die OSTSEE-ZEITUNG für die Güstrower Leser 5 x 2 Karten. Rufen Sie einfach heute um 11.30 Uhr unter unserer Gewinn-Hotline ☎ 0381/ 365 328 an und hinterlassen Sie Ihren Namen und Telefonnummer. Die Gewinner werden von uns benachrichtigt und können ihre Ticktets an einem der Kassenhäuschen vor dem Speedway-Stadion vor dem Rennen abholen. Im Güstrower Stadion wird der erste von vier Finalläufen ausgetragen. Das Rennen beginnt am Sonntagabend um 19 Uhr. Schon am Sonnabend können Zuschauer beim Training dabei sein. Michaela Krohn und Mathias Otto

Güstrow - Speedway im Herzen und auf dem Truck