Eine Hiobsbotschaft ereilte dem Vorstand der TSG Wismar. Torjägerin Vivien Millrath (30) verlässt den Wismarer Handball-Drittligisten und wechselt zum Ligakonkurrenten SV Grün-Weiß Schwerin. In welcher Liga die 30-Jährige künftig spielen wird, steht heute noch in den Sternen. Denn nicht nur die Schützlinge von Coach Christian Lander (32) und Co-Trainerin Maryna Bratenkova befinden sich im Abstiegskampf, sondern auch die Landeshauptstädterinnen. Sie sind sogar in der Tabelle um zwei Punkte schlechter platziert als die Wismarerinnen und befinden sich mit sechs Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Im letzten Heimspiel der Saison treffen beideTeams in der Hansestadt erneut aufeinander. Für Vivien Millrath ist das kein Problem, wie die Rückraumspielerin versichert. „Ich gebe alles und trage ja bis zum letzten Spieltag das rote Trikot. Die TSG ist ja noch mein Verein“, sagt sie. „Die Saison lief nicht so, wie ich es mir gedacht hatte. Ich war viel verletzt und konnte das Trainingspensum nicht in vollem Umfang schaffen. Hinzu kommt, dass ich immer zwischen Schwerin und Wismar pendeln muss. Mit dieser Situation bin ich nicht mehr zufrieden. In Schwerin kann ich mehr trainieren und habe trotzdem mehr Freizeit“, begründet Vivien Millrath den Wechsel zu ihrem alten Verein, den sie vor fünf Jahren für die TSG Wismar verlassen hatte.
TSG-Trainer Lander bedauert, dass er in der nächsten Saison auf seine Torjägerin verzichten muss, sagt aber auch, dass der Verein ihr keine Steine in den Weg legen werde. „Ich finde es schade, dass sie geht. Für uns ist das ein Rückschlag, weil Vivien wirklich eine solide Spielerin ist. Ihre Beweggründe kann ich nachvollziehen. Wir wünschen ihr für die Zukunft auf jeden Fall alles Gute“, so Lander.
Ob sich die Bekanntgabe ihres Wechsels mitten in der Saison negativ auf die Leistungen der TSG-Frauen auswirken wird, das könne der TSG-Trainer nocht nicht einschätzen: „Ich denke nicht. Vivien hat im letzten Spiel gegen Grün-Weiß Schwerin, das wir mit 30:23 gewonnen haben, gezeigt, wie sie sich für unseren Verein reinhängt.“ Das erwartet der 32-Jährige auch von ihr im Spiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg, das am Sonnabend (Anpfiff 16 Uhr) in der Sporthalle an der Bürgermeister-Haupt-Straße stattfindet. Denn auch die Gäste aus Schleswig-Holstein haben noch nicht das sichere Ufer erreicht. Dennoch haben sie auf das Wismarer Team einen Vorsprung von vier Punkten. „Damit beschäftigen wir uns gar nicht. Wir schauen nur auf uns und wollen den Schwung aus den letzten Heimspielen mitnehmen. Wenn wir gut ins Spiel kommen und weniger Fehler als Henstedt-Ulzburg machen, ist alles möglich“, blickt Christian Lander voraus.
Keine guten Erinnerungen an die Gäste hat die Mannschaftskapitänin Justine Spierling. Das Hinspiel verloren die TSG-Handballerinnen deutlich mit 19:35. „Wir haben damals Henstedt-Ulzburg durch unsere Fehler erst stark gemacht. Das wird uns diesmal nicht wieder passieren“, ist sich die Torhüterin sicher.
Peter Preuß