20 000 Quadratmeter großes Grundstück wird versteigert

Mit einem Ansturm Immobilien-Interessierter rechnen die Auktionäre der Norddeutschen Grundstücksauktionen AG, nachdem sie jetzt ihre Versteigerungsobjekte bekannt gaben, die am 8. Dezember im Rostocker Penta-Hotel unter den Hammer kommen sollen. Auf freiem Acker in allerbester Lage befindet sich in Diedrichshagen ein 20 000 Quadratmeter großes Grundstück, das mit einem Mindestgebot von 70 000 Euro an den Start gehen soll. „Aus unserer jetzigen Kenntnis kann das Grundstück zwar nicht bebaut werden“, erklärt Auktionshausvorstand Kai Rocholl. „Aber es wäre nicht das erste Mal, dass sich die Bieter bei so einer Grundstückslage regelrecht überschlagen und am Ende ein extrem hoher Erlös erzielt wird.“ Viele hoffen, dass sich die Haltung der Kommune in Sachen Baurecht in fünf oder zehn Jahren ändert oder dass das Konzept, mit dem sie aufwarten wollen, so überzeugend ist, dass doch Baurecht geschaffen wird. Im konkreten Fall handelt es sich um eine Fläche am Stolteraer Weg, unmittelbar neben dem Reiterhof Blohm. Die Einfriedung des Grundstückes durch hohe Pappeln lässt ahnen, dass dieses Grundstück bereits einmal bebaut war. „Dort standen einmal fünf Gebäude drauf“, erinnert sich Hans-Henning Blohm, Senior-Chef des Reiterhofes. Es waren Ställe, und in den Klärgruben, die es dort auch gegeben habe, soll der Bauschutt eingebracht worden sein, als die Gemäuer abgerissen wurden. Das Familienunternehmen Blohm habe sich um den Kauf bemüht. Vom Insolvenzverwalter, der das Elmenhorster Unternehmen abwickelt, zu dessen Insolvenzmasse das Grundstück gehört, bekamen die Blohms aber eine Absage. Laut Auktionsausschreibung wird die Fläche zurzeit ohne Vertrag als Pferdekoppel genutzt. Ein halb verrottetes Werbeschild für die Golfanlage „Zum Fischland“ erinnert an die 1990er Jahre, als hier für drei Jahre Golfbälle geschlagen wurden. „Das war wohl der erste Versuch, in Warnemünde den Golfsport zu etablieren“, sagt Karl Pawlowski, Inhaber der Golfanlage „Zum Fischland“. Er habe aber weder etwas mit dem vergammelten Schild zu tun noch mit den Aktivitäten von damals. Der „Ostseegolfclub Warnemünde“, wie er sich laut Schild nannte, habe keine geeignete Fläche gehabt und deshalb mit der Anlage „Zum Fischland“ kooperiert. Um aber dennoch das Golf-Feeling ins Ostseebad Warnemünde zu holen, fanden am Stolteraer Weg Einweisungen und einfache Grundübungen statt. Von den städtischen Behörden war gestern übrigens nichts über die Entwicklungsmöglichkeiten des Grundstückes zu erfahren. Möglicherweise ein Indiz dafür, dass die Optionen für einen künftigen Eigentümer noch nicht klar definiert sind. Spekulationsobjekte Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren auch in Rostock zu Ersteigerungen, deren Sinn sich nur dann erschloss, wenn man in Rechnung stellte, dass die Neueigentümer hofften, dass sich die Rahmenbedingungen irgendwann ändern. So kaufte ein Berliner Bauunternehmer zum Beispiel einen Küstenwaldstreifen in Markgrafenheide für ein Vielfaches des Mindestgebotes. Achim Treder

Diedrichshagen - 20 000 Quadratmeter großes Grundstück wird versteigert