Rostock - 97:91 — Seawolves bejubeln ersten Play-off-Sieg

Eine dramatische Play-off-Premiere feierten am Sonnabend die Basketballer der Rostock Seawolves. Sie bezwangen vor 900 Zuschauern in der Ospa-Arena die Frankfurt Skyliner Juniors im ersten Achtelfinale der 2. Basketball-Bundesliga ProB nach Verlängerung mit 97:91 (42:42, 86:86). „Wir wussten, dass wir nur auf Mannschaften mit hoher Qualität treffen werden“, sagte Sebastian Wild. Der 36-jährige Seawolves-Trainer gab sich trotz des Erfolgs kritisch, haderte mit der Defensivleistung seines Teams ab dem zweiten Viertel. „Wir haben den Gegner nach gutem Start ins Spiel kommen lassen, so dass es eine intensive Partie wurde.“ Die Rostock Seawolves starteten furios. Mit schnellen und zielstrebigen Angriffen rissen sie in den ersten Minuten die Zuschauer von den Sitzen. Während den Frankfurtern eine hohe Fehlerquote im Abschluss zu schaffen machte, zogen die Ostseestädter Punkt für Punkt davon und führten nach den ersten zehn Spielminuten mit 26:16. Die Hessen nutzten die erste Pause besser als die Hausherren. Während Rostock folgenschwer durchschnaufte, übernahmen die Gäste die Kontrolle über des Geschehens auf dem Feld. Mit schnellen Dribblings spielten sie die fahrig agierenden Gastgeber schwindelig und holten bis zur Halbzeitpause den Rückstand auf. Mit 42:42 ging es in den dritten Spielabschnitt. Frankfurt zog zunächst davon, führte kurzzeitig mit 61:53. Doch die Seawolves kämpften sich wieder heran und wären fast mit einer Führung ins letzte Viertel gegangen. Doch Jules Akodo netzte drei Sekunden vor der Pausensirene von der Dreierlinie ein und brachte den Tabellenachten der Süd-Staffel erneut in Front — 69:68. „Der Junge hat das Spiel seines Lebens gemacht“, sagte Rostocks Spielmacher Tim Vogt über Akodo, der auch im letzten Viertel eine besondere Rolle spielen sollte. 29 Punkte steuerte der Korbjäger insgesamt bei, 15 davon jenseits der Dreierlinie. Nur Seawolves-Akteur Yannick Anzuluni war besser. Er erzielte einen Zähler mehr. Das letzte Viertel brachte dann Nervenkitzel pur. Ivo Slavchev und Anzuluni sorgten mit zwei Drei-Punkte- Würfen für die Rostocker 74:71-Führung, doch Frankfurt ließ sich nicht abschütteln. Elf Sekunden vor Schluss ergatterte Jens Hakanowitz nach einem Fehlwurf von Tim Vogt den Ball und traf per „Korbleger“ zum 86:83 — die Entscheidung? Mitnichten! Frankfurt nahm eine Auszeit, brauchte drei Punkte für die Verlängerung. Rostock hatte bereits fünf Team-Fouls, ein weiteres hätte den Hessen den Regeln entsprechend lediglich zwei Freiwürfe beschert und womöglich vorzeitig den Sieg für Rostock bedeutet. „So haben wir das auch geplant,“, meinte Vogt. „Doch wir haben den entscheidenden Moment für das Foul verpasst“, meinte der 24-Jährige. Akodo drehte sich trotz enger Deckung um seine Gegenspieler und traf eine Sekunde vor der Schluss-Sirene zum 86:86. Die Gastgeber wirkten kurzzeitig geschockt, gerieten mit 87:89 in Rückstand, ehe sie die passende Antwort parat hatten. Sven Hellmann glich zum 89:89 aus und Vogt traf wenig später zum 92:89. Danach zogen die Seawolves uneinholbar davon. Der Jubel in der Arena kannte keine Grenzen. „Es war eine tolle Atmosphäre, die Fans haben uns getragen“, meinte Vogt und blickte auf das zweite Play-off-Spiel, das am kommenden Sonnabend in Frankfurt ausgetragen wird. „Wir können uns jetzt besser auf den Gegner einstellen, wissen wie die Mannschaft spielt und fahren nach Frankfurt, um dort zu gewinnen“, gab der Aufbauspieler die Marschrichtung vor. Statistik Rostock Seawolves: Anzuluni (30 Punkte/12 Rebounds), Hellmann (19/1), Crayton (10/8), Slavchev (10/8), Hakanowitz (9/11), Lopez Dittert (6/2), Markert (6/0), Vogt (4/4), Lange (2/3), Owczarek (1/0). René Warning