Pipi-Alarm vor dem Heimspiel des FC Hansa gegen die Stuttgarter Kickers: Der Fußball-Drittligist und das Rostocker Rathaus kämpfen gegen Wildpinkler rund um das Ostseestadion. Statt die Toiletten in der Arena aufzusuchen, erleichtern sich mehr und mehr Fans in Vorgärten, Büschen oder an Hauswänden.
Der Verein will nun mobile Toiletten entlang der Wege aufstellen. Auch die Stadt droht den Wildpinklern: Die Ordnungswidrigkeit werde mit Bußgeldern bis zu 1000 Euro geahndet. „Das Wildpinkeln wird mehr und mehr zu einem riesigen Problem für die Anwohner“, sagt Karsten Cornelius, der SPD-Vorsitzende des Ortsbeirates im Hansaviertel. Bei ihm häufen sich die Beschwerden – weil viele Fans „immer hemmungsloser werden“. „Die Leuten lassen es laufen, wo sie gerade gehen oder stehen – selbst vor spielenden Kindern.“
Auch der FC Bayern München beschäftigt sich mit dem Pipi- Problem rund um die Allianz-Arena. Der Rekordmeister setzt auf Abschreckung – und droht allen, die sich außerhalb der Stadion-Toiletten erleichtern mit Hausverbot und dem Entzug der Dauerkarte. Derart harte Strafen sind beim FC Hansa noch kein Thema, so Vorstandsmitglied Rainer Friedrich: „Ich halte das rechtlich für kaum umsetzbar.“
Andreas Meyer