Airbus verkauft Warnemünder Raumfahrtunternehmen RST

Seit gestern gibt es einen neuen Hausherrn im Warnemünder Technologiepark. Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus hat seine Tochterfirma Rostock System-Technik (RST) an den Ingenieurdienstleister Ferchau Engineering GmbH mit Sitz in Gummersbach (NRW) verkauft. Wie Airbus gestern in München informierte, will Ferchau Warnemünde als wichtigsten Standort von RST beibehalten. Dort arbeiten derzeit rund 150 Beschäftigte. Zusätzlich sollen in Rostock spezifische Funktionen im Bereich der Kabinenentwicklung sowie ein Konstruktionsbüro für Raumfahrt- und Verteidigungskunden angesiedelt werden. „Wir haben ein sehr intensives Auswahlverfahren gemacht, und es gibt die klare Auskunft von Ferchau, am Standort festzuhalten“, sagt Airbus-Pressesprecher Florian Toitsch. Das bestätigt auch Ferchau-Sprecherin Martina Gebhardt. Es solle an der Personalstruktur bei RST nichts verändert werden, so Martina Gebhardt. Der Verkauf war von Airbus bereits im September 2014 angekündigt worden. Das Unternehmen will so den Umbau seines Rüstungs- und Raumfahrtgeschäfts forcieren. „Sowohl für Ferchau als auch für RST ist Airbus der wichtigste Kunde“, sagt Thomas Müller, Leiter der Business Line Electronics von Airbus Defence and Space. RST ist unter anderem ein Spezialist für die Herstellung von Kabinentrainern. Diese sind baugleich mit den Originalen, in denen die Besatzungen später über den Wolken arbeiten. An den Modellen können die Besatzungen alle notwendigen Tätigkeiten trainieren. Von der RST-Geschäftsführung wollte sich gestern niemand zum Verkauf an Ferchau äußern. RST wurde 1977 als Institut für Schiffbautechnik, Teil des Kombinates Schiffbau, in Warnemünde gegründet. Der Firmensitz war lange direkt am Alten Strom, neben dem heutigen „Atlantic“. Nach der Wende konzentrierte sich die Firma auf Umwelttechnik, und nach dem Verkauf an das Luftfahrtunternehmen EADS setzte man ganz auf die Luftfahrt. So wurde ein intelligenter Brandmelder entwickelt. Das System meldet Brände auch ohne Rauchentwicklung und ist für die Raumfahrt gedacht. Bei Ferchau arbeiten nach Unternehmensangaben mehr als 6100 Ingenieure, IT-Spezialisten und Techniker in mehr als 70 Niederlassungen sowie in über 70 Technischen Büros. Das Unternehmen ist unter anderem im Maschinen- und Anlagenbau, in der Fahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Elektrotechnik sowie in der Informationstechnik tätig. Zentrum liefert Hochtechnologie Auf dem Campus des Technologieparks gibt es auch das Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit der Rostock System-Technik GmbH (RST). Das Angebot umfasst nach Firmenangaben die Lieferung von Simulatoren für das Training von Flugpersonal, Montagesysteme, Geräte zur automatisierten Funktionsprüfung, eine Testinfrastruktur für Kunden aus der Luft- und Raumfahrt sowie Gas-Sensorsysteme für die Sicherheit in der Luft- und Raumfahrt. Thomas Sternberg

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