Aufbruchstimmung in Bentwisch

Karsten Wenzlawski steht mit verschränkten Armen an der Seitenlinie. Der Fußballtrainer beobachtet aufmerksam das Geschehen auf dem Spielfeld. Dann gibt der 55-Jährige lautstark Anweisungen und treibt seine Spieler gestikulierend nach vorn. Sein neues Team, die Männermannschaft des FSV Bentwisch (Landesklasse) besiegt im Test den ehemaligen polnischen Zweitligisten Flota Swinemünde verdient 5:1. Der ehemalige Hansa-Spieler und -Verantwortliche Wenzlawski übernahm zu Vorbereitungsbeginn zum ersten Mal ein Herrenteam. Ihm zur Seite stehen fortan Co-Trainer Christoph Gensich und Torwartcoach Mario Turloff. Seit 2010 hatte Wenzlawski die A-Jugend des FSV in der Verbandsliga gecoacht. Zuvor war er schon als Jugendtrainer beim FC Förderkader René Schneider und im Hansa- Nachwuchs tätig gewesen. „Für mich ist das eine ganz neue Herausforderung. Ich hatte mehrfach die Gelegenheit, Männer zu trainieren, habe mich aber davor gesträubt", sagt Wenzlawski. Jetzt will ich mir selbst beweisen, dass ich das kann.“ Dass der neue Hoffungsträger für eine bessere Zukunft des ehemaligen Oberligisten (2008/2009) acht seiner bisherigen Junioren ins Landesklasse-Team einbinden kann, erleichterte seine Entscheidung. „Ich bin froh, dass wir Talente wie Sebastian Schlettwein, Maximilian Grawe oder Paul-Gustav Kremser halten konnten“, betont Wenzlawski. „Ich kenne die Jungs seit Jahren und weiß, was ich an ihnen habe.“ Neben den aufgerückten Nachwuchskickern kehrten mit Quan Vu Minh (Güstrower SC), Tuan Tu Duong (MSV Pampow) und Björn Knodel (unbekannt) Ex-Spieler zu den Bentwischern zurück. Die Rand-Rostocker deuteten in den ersten beiden Testspielen gegen Wustrow (6:0) und Swinemünde an, dass dieses Jahr mehr als nur Kampf um den Klassenerhalt wie im Vorjahr möglich ist. Gegen Swinemünde trafen Knodel und Schlettwein per Doppelpack und Grawe zum Sieg. Bentwisch überzeugte mit guten Kombinationen und schnellem Umschaltspiel. „Trotz des klaren Sieges liegt aber noch viel Arbeit vor uns“, dämpft Wenzlawski die Erwartungen. „Wir haben einen Umbruch gestartet und wollen mit den unteren Rängen nichts zu tun haben.“ Klubboss Michael Lau spürt richtige Aufbruchsstimmung im Verein. „Alle ziehen an einem Strang und das finde ich super“, betont der 44-Jährige. Er ist begeistert, wie die Mannschaft arbeitet und hofft, dass es nach dem Rückzug der ersten Mannschaft aus der Verbandsliga in der Winterpause der vergangenen Saison wieder aufwärts geht. „Bei uns entsteht etwas“, verspricht Lau. „Die jungen Kicker bringen Talent mit.“ Das ehemalige Reserveteam der Bentwischer soll zum neuen Aushängeschild beim FSV werden. Langfristig wollen die Schwarz- Weißen wieder höher hinaus, als in der Landesklasse zu spielen. Gelingen soll dies mit harter Arbeit und Geduld. „Seit dem Vorbereitungsstart ist die Trainingsbeteiligung sagenhaft. Alle haben richtig Bock auf Fußball“, sagt Trainer Wenzlawski zufrieden. Die Rahmenbedingungen beim Ex-Landesmeister (2008) stimmen. Das weiß auch der Coach, der dann doch einen längeren Ausblick wagt: „Wir haben eine tolle Anlage. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn wir auf lange Sicht nicht wieder eine Liga höher spielen." • Mehr zum FSV Bentwisch auf: www.oz-sportbuzzer.de Fußball-Termine am Wochenende Vorbereitungsspiele: SV Hafen Rostock — LSG Elmenhorst (heute, 18.00 Uhr), TSV Einheit Tessin — FSV Blau-Weiß Greifswald, FSV Bentwisch — SV Union Sanitz (beide Spiele morgen, 14.00 Uhr), Rostocker FC — SV Altlüdersdorf, FSV Kritzmow — Traktor Dargun (beide Spiele morgen, 15.00 Uhr). TSV Bützow — PSV Rostock (So., 14.00 Uhr). Blitzturnier des SV Pastow: Der gastgebende Verbandsligist empfängt die Landesligisten SV Warnemünde und Doberaner FC (morgen, ab 11.00 Uhr). Johannes Weber

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