Bei einem schweren Unfall mit einer Straßenbahn und einem Autotransporter sind am Freitag in Rostock 25 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Insgesamt seien 15 Passagiere im Krankenhaus versorgt worden, zehn weitere am Unfallort, wie Stadt und Polizei am Freitagnachmittag mitteilten. Zuvor war von weniger Verletzten die Rede gewesen. Es kam zu massiven Verkehrsbehinderungen im morgendlichen Berufsverkehr. Außerdem entstand ein erheblicher Sachschaden.
Wie Polizeisprecherin Yvonne Hanske mitteilte, stießen die Straßenbahn und der Transporter gegen 8 Uhr auf der Rövershäger Chaussee auf Höhe der Holzhalbinsel zusammen. Nach bisherigen Erkenntnissen holte der Lkw-Fahrer beim Linksabbiegen an der Kreuzung hinter der Vorpommernbrücke zu weit aus und rammte dabei die stadteinwärts fahrende Straßenbahn. Dabei wurde diese eingedrückt und schwer beschädigt.
Verletzte durch herumfliegende Glassplitter
Über die gesamte Länge der Bahn gingen die Scheiben zu Bruch, Fahrgäste wurden durch herumfliegende Splitter verletzt.
Nach Angaben des Südstadt-Klinikums in Rostock wurde bei dem Unfall eine Person schwer verletzt. Die Frau hat sich nach Angaben der Polizei die Hüfte gebrochen. Weiterhin erlitten zwei Fahrgäste mittelschwere und zwölf leichte Verletzungen mit Prellungen und Schnittwunden. Eine schwangere Frau sei nach dem Unfall zur Überwachung im Klinikum Südstadt Rostock aufgenommen worden. Auch der 64 Jahre alte Fahrer des Transporters ist unversehrt. In einem extra dafür bereitgestellten Bus der RSAG wurden die Betroffenen zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
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Die Notaufnahme im Klinikum sei auf solche Szenarien sehr gut vorbereitet. „Alle notwendigen Ärzte und Pflegekräfte zur medizinischen Versorgung wurden bei uns im Klinikum informiert“, sagte Steffen Vollrath, Verwaltungsdirektor am Klinikum Südstadt.
„Mit einem Team von 15 Ärzten und Pflegekräften standen wir zur Massenaufnahme von Verletzten in der Notaufnahme bereit, um alle Verletzten medizinisch schnell und umfassend zu versorgen“, erklärt Prof. Jan Roesner, Ärztlicher Direktor am Klinikum Südstadt Rostock. In der Klinik gibt es einen Notfallplan für solche Fälle: „Bei dieser Art von Unfällen laufen hier festgelegte Algorithmen ab, das heißt, wir sind in der Lage, sofort darauf zu reagieren“, so Roesner weiter.
„Wir hoffen, dass alle leicht verletzten Personen noch am Freitag das Klinikum verlassen können. Die schwer verletzte Patientin wurde inzwischen operiert und wird bis zur vollständigen Genesung bei uns im Klinikum bleiben“, sagte Jan Roesner, Ärztlicher Direktor am Südstadt-Klinikum.
Die viel befahrene L 22, die wichtige Ost-West-Verbindung durch Rostock, musste für etwa eine Stunde voll gesperrt werden. An der Holzhalbinsel sowie im gesamten Stadtbereich kam es aufgrund des Unfalls zu enormen Stau. Die Polizei schätzt den entstandenen Gesamtschaden auf 50 000 Euro.
Andreas Meyer