Wegen des Streiks der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) muss die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern auf mehrere Tausend Urlauber verzichten. Vor allem kurzentschlossene Urlauber werde der Streik abschrecken, sagte der Sprecher des Landestourismusverbandes TMV, Tobias Woitendorf. Beim letzten Ausstand vor drei Wochen gingen den Tourismusbetrieben in MV bis zu 10000 Urlauber verloren. „Die GDL verspielt Vertrauen in die Bahn“, sagte Woitendorf.
Seit heute Nacht bestreikt die GDL den Personen- und seit gestern Nachmittag den Güterverkehr der Deutschen Bahn AG (DB) – zum sechsten Mal im laufenden Tarifkonflikt. Erst am Montagmorgen soll der längste Bahnstreik in den vergangenen 20 Jahren beendet werden.
Der Ausstand sorgt für Empörung: Die GDL habe das „Blatt überreizt“, sagte Torsten Renz von der Schweriner CDU-Fraktion. Der Tarifkonflikt werde mittlerweile „über Gebühr auf dem Rücken“ der Bahnkunden ausgetragen“. Für den Unmut der vielen Pendler hat Renz „Verständnis“.
Bundesweit werden „Millionen Reisende betroffen sein“, sagte Bahn-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg in Berlin. Mit Ersatzfahrplänen will die DB erreichen, dass im Fernverkehr ein Drittel der Züge nach Plan fahren.
Axel Meyer