Chemiker erhalten Innovationspreis

Rostocker Chemiker sind am Innovationspreis Mitteldeutschlands beteiligt, den das Unternehmen Miltitz Aromatics GmbH aus Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) erhielt. Gewürdigt wurde mit der Auszeichnung die Herstellung von Duft-und Riechstoffen. Das Unternehmen produziert bereits seit 1992 Parfümgrundstoffe für die Parfüm-, Kosmetik- und Waschmittelindustrie. Innerhalb von zwei Jahren gelang es nun mit Hilfe der Chemiker von der Universität Rostock, einen kontrollierten chemischen Prozess zu etablieren, der auf dem Einsatz geeigneter Katalysatoren beruht. Vor etwa zwei Jahren hatte die Firma die Physikalische Chemie und das Leibniz-Institut für Katalyse (Likat) in Rostock um Unterstützung gebeten. „Wir haben einen besonderen Spektralbereich für die Edukte (Ausgangsstoffe einer chemischen Reaktion) und Produkte analysiert, der für die Grundlagenforschung langweilig, aber in der Anwendung von großem Interesse ist. Mit Hilfe einer Sonde können wir nun Start und Ende einer Reaktion zeitgenau erfassen“, erklärt Projektleiter Professor Ralf Ludwig. „Das wichtige Vorprodukt für die besonderen Duftnoten entsteht durch die dreifache Verkettung des Kohlenwasserstoffs Isopren“, sagt Ludwig. Hier seien die Rostocker Chemiker ins Spiel gekommen. „Es gab bislang keine zuverlässige Kontrolle über den Beginn und den Abbruch der Reaktion.“ Doch mit spektroskopischen Methoden lasse sich die einsetzende Reaktion beobachten, erläutert Ludwig. So sei auch klar geworden, zu welchem Zeitpunkt das Produkt entnommen werden müsse, damit es nicht zu unbrauchbaren großen Molekülen weiter reagiert. „Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen hat Freude gemacht“, sagt Ludwig. „Vom Vorprodukt bis zu Chanel No 5 ist es aber noch ein weiter Weg“. Auf die neuen, etwas anders gelagerten Forschungsergebnisse sind die Rostocker Chemiker stolz. Synthetisch hergestellte Riechstoffe sind ein wichtiger Bestandteil von Parfümen, Waschmitteln und Haushaltschemikalien. Dazu gehören weltbekannte Düfte dieser Welt. OZ

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