Coronavirus: 14 neue Verdachtsfälle in Rostock

Falscher Alarm in Rostock – bisher jedenfalls: Aus der größten Stadt des Landes wurden am Donnerstag gleich 14 Corona-Verdachtsfälle gemeldet. Zwei davon akut. In den Fällen handelte es sich um Frauen, die vor kurzem im Urlaub in Italien waren und nun über die Covid-19-Erkrankungen typischen Symptome klagen. Am Abend konnte die Uni-Klinik aber Entwarnung geben: „Alle bisher getesteten Patienten waren negativ“, so Prof. Dr. Emil Reisinger, Leiter der Infektionsmedizin der Rostocker Uni-Medizin. „Die Patienten durften wieder nach Hause.“ Mittlerweile geht der Experte aber davon aus, dass es nur noch eine Frage von Tagen sei, bis die ersten Tests auf das Virus Sars-CoV-2 auch aus MV positiv ausfallen werden: „Wir stellen uns auf eine Vielzahl von Fällen ein.“ Unter anderem bereitet sich das Labor der Klinik darauf vor, im Akkord Corona-Schnelltests auswerten zu können. Mit Rettungswagen in die Klinik: Vor allem zwei Fälle bereiteten den Medizinern in der Klinik Sorge: Eine Seniorin aus Diedrichshagen hatte in der Nacht den Rettungsdienst alarmiert, weil sie an starken dem Corona-Virus ähnlichen Symptomen litt. Sie wurde zunächst ins Südstadt-Klinikum gebracht, später dann in die Infektionsmedizin der Uni-Klinik verlegt. Die zweite Frau stammt aus dem Stadtteil Evershagen. Die Uni-Klinik bestätigte, dass beide Patienten zunächst isoliert wurden. Mehr lesen: Ein Rostocker in China: So hat die Angst vor dem Coronavirus sein Leben verändert Beide Fälle mussten offiziell noch nicht dem Landesgesundheitsamt gemeldet werden. Das Robert-Koch-Institut als Seuchenschutz-Institution des Bundes hat dafür genaue Kriterien festgelegt: Patienten sind erst dann meldepflichtig, wenn das Corona-Virus definitiv nachgewiesen wurde. Ausnahme: Die Patienten klagen über die typischen Symptome, hatten in den vergangenen 14 Tagen direkten Kontakt mit Covid-19-Infizierten oder haben sich in den Risikogebieten aufgehalten. Dann muss auch ein Verdacht sofort den Behörden gemeldet werden. „Es häufen sich Anrufe von Menschen, die Angst haben, an Corona erkrankt zu sein“, heißt es auch aus dem Landratsamt in Güstrow. In Graal-Müritz beispielsweise musste der Rettungsdienst zu einem Mann ausrücken, der ebenfalls in Sorge war, an dem Virus erkrankt zu sein. Er hatte zuvor von einem Online-Händler ein Paket aus China erhalten. Auch dieser Verdacht bestätigte sich nicht. Doberaner Gymnasium prüft Absage einer Klassenfahrt: Nach OZ-Informationen trifft die Corona-Epidemie nun aber auch Schüler in Bad Doberan: Die zehnten Klassen des Gymnasiums Friderico Francisceum hatten für die kommenden Tage eine Klassenfahrt nach Südtirol geplant. Die wird vermutlich abgesagt. „Eltern, Schule und Landkreis stehen in der Fürsorgepflicht für die Schülerinnen und Schüler. Wir empfehlen daher den Eltern, genau abzuwägen, ob die geplante Klassenreise nach Südtirol nicht auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden könnte. Das Reiseziel ist nach derzeitigem Stand zwar kein Risikogebiet, die Lage entwickelt sich jedoch dynamisch und der geplante Reisebeginn ist erst in einer Woche“, so Stephan Meyer, Dezernent für Inneres und Ordnung des Landkreises Rostock. Auch in Neubrandenburg soll eine Schule eine geplante Reise nach Italien gestrichen haben, heißt es aus Kreisen der Landesregierung. Mehr zum Thema: Corona: Wann das Virus nach MV kommt und warum Abriegeln wenig hilft Greifswalder Corona-Experte spricht Klartext: „Atemmasken bringen nichts“ Helios richtet Coronavirus-Station im Stralsunder Krankenhaus West ein Das würde der Landkreis Vorpommern-Rügen im Corona-Ernstfall tun Hamsterkäufe wegen Coronavirus: So reagieren Kunden in MV OZ-Telefonforum: Diese Experten beantworten Ihre Fragen zum Coronavirus Von Andreas Meyer